In den USA ist die zweite Staffel der erfolgreichen Dokureihe „Serial“ gestartet. Zugänglich sind die Folgen als Podcast über die Serial-Webseite, iTunes und neu auch beim Streamingdienst Pandora als exklusivem Partner. In der zweiten Staffel des Podcast-Hits, der die iTunes Podcast Charts in den USA und Deutschland dominierte, geht die Journalistin Sarah Koenig dem Fall des US-Soldaten Bowe Bergdahl genauer auf den Grund. Bergdahl war 2009, nach dem er seinen Stützpunkt in Afghanistan verlassen hatte, in die Hände der Taliban gefallen. 2014 kam er im Austausch gegen in Guantánamo internierte Gefangene frei. Bergdahls Rolle wurde in den USA hitzig diskutiert, er ist wegen Fahnenflucht angeklagt.
Am Veröffentlichungstag brachen wegen der großen Nachfrage die Server der Serial-Webseite zeitweilig zusammen. Serial ist eine Produktion der Chicagoer Radiosendung „This American Life“, die auf diversen Public Radios in den USA läuft. In der ersten Staffel hatten Koenig und Kollegen einen Mordfall an einer 17-jährigen Studentin neu aufgerollt und hinterfragt, ob ihr Ex-Freund zu Unrecht im Gefängnis sitzt. Die Episoden der ersten Staffel wurden mittlerweile insgesamt mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen. Auch ein interessantes Umfeld für Werbepartner, wie der Erfolg von MailChimp, dem Sponsor von Staffel 1, zeigt.
Auch in Deutschland versuchten in diesem Jahr einige Sender das amerikanische Vorbild zu adaptieren. Den Anfang machte Deutschlandradio Kultur mit „Mehr als ein Mord“ über den Tod eines Asylbewerbers in Dresden. Der rbb fragte ab Herbst „Wer hat Burak erschossen? und ging einem ungeklärten Mord auf offener Straße in Neukölln nach. Für NDR2 „Täter unbekannt – ungeklärte Verbrechen im Norden“ recherchierten Anouk Schollähn und Thomas Ziegler den Fall einer Verschwundenen aus Hannover.