Großbritannien: TeamRock nicht mehr über Digitalradio
TeamRock sendet seit Monatsbeginn nicht mehr im landesweiten DAB-Netz Digital One. Der Rocksender macht als Internetradio auf diversen Plattformen weiter und peilt ein weltweites, englischsprachiges Zielpublikum an.
Dänemark: In Dänemark wurden Mitte Juni Sendeplätze an Privatradios in 12 lokalen Digitalradiosendegebieten vergeben. Zusammen bilden die Lokalmuxe das dritte landesweite Digitalradionetz. Die Sender müssen bis Jahresende on air gehen.
Polen: Das digitale Jugendlokalradio Off Radio von Radio Kraków wird seit Mitte Mai auch im südostpolnischen Rzeszów über DAB+ ausgestrahlt.
Lizenzaus wegen Übernahme von Sendungen von Radio Sputnik?
Der Medienrat KRRiT will dem Lokalsender Radio Hobby die Lizenz entziehen. Der Aufsicht missfällt, dass der Sender aus der Kleinstadt Legionowo in der Nähe von Warschau Sendungen des russischen Auslandsdienstes Radio Spuntnik übernimmt. Täglich zwischen 21 und 22 Uhr laufen die Sendungen des Kremls. Der Medienrat beanstandet, dass der Sender über diese Fremdinhalte keine inhaltliche Kontrolle habe und so gegen die Lizenz verstoße. Der Senderchef sieht darin hingegen ein politisch motiviertes Vorgehen im Kontext des Ukrainekonflikts. Die Programmübernahme besteht bereits seit vier Jahren, der Vertrag läuft bis 2016. Nach polnischen Medienberichten erhält der Sender rund 1500 Euro pro Monat von der ehemaligen Stimme Russlands. Auch deutsche Sender wie Mega Radio haben entsprechende Deals mit dem Kremlsender.
Litauen: Die Hehenberger Medien GmbH aus Dachau hat Ende 2014 100% am litauischen Privatradio Radijas Kelyje übernommen, das geht aus Veröffentlichungen der dortigen Medienanstalt hervor. Die bis dato unbekannte Gesellschaft war 2014 zeitweilig als potentieller Investor bei der Radio Group gehandelt worden.
Tschechien: Lagardère verzichtet auf eine zugewiesene UKW-Frequenz für sein Kinderradio Pigy. Das Projekt konnte trotz diverser Bewerbungen bislang nur eine einzige UKW-Frequenz (92,7 MHz) in der nordböhmischen Kleinstadt Děčín erhalten. Diese UKW-Frequenz in Betrieb zu nehmen lohnt sich nicht, der Sender setzt jetzt auf Internet und DAB+.
Noch bis zum 15. Juli ist der Prager Sender Color music radio in Karlsbad als Veranstaltungsfunk auf 98,6 MHz zu hören. Die Frequenz befindet sich in Ausschreibung.
Slowenien: In Slowenien wurde eine landesweite DAB+ Bedeckung ausgeschrieben.
Frankreich: Der südfranzösische Regionalsender Radio Vitamine steckt in finanziellen Problemen. Die Mitarbeiter versuchten mit einer Demonstration und einem Streik für den Erhalt des Senders einzutreten. Die Entscheidung über die Zukunft des Senders liegt nun beim Gericht.
Das freie Lokalradio RTU aus Lyon hat seine Lizenz an die Medienanstalt zurückgegeben und sendet nicht mehr auf der UKW-Frequenz 89,8 MHz. RTU hatte seit Ende 2014 eng mit dem landesweiten Radio Nova aus Paris kooperiert. Der Senderclaim, das Logo und die Musikmischung waren angepasst worden. Die Frequenz wird wahrscheinlich neu ausgeschrieben, ob sie dann an Radio Nova geht ist unsicher. RTU sendete im Lizenztyp A, Nova ist ein landesweites Programm (Kategorie D). Normalerweise werden Frequenzen erneut im selben Lizenztyp ausgeschrieben. Eine Chance könnte ein Programm mit regionalen Sendefenstern aus Lyon sein. Auf diesem Weg gelang es Radio Nova 2007 die Übernahme des freien Lokalradios Sauvagine in Bordeaux über die Bühne zu bringen.
Belgien: Die angekündigte Schließung von FM Brussel hatte heftige Proteste ausgelöst. Der Direktor der Muttergesellschaft Vlaams-Brusselse Media musste mittlerweile wegen der Angelegenheit seinen Hut nehmen. Wie erwartet hat der Sender nun eine Gnadenfrist bis Herbst erhalten. Bis dahin sollen Strategien zur Kostenreduzierung und eine bessere Webstrategie entwickelt werden. Eine komplette Schließung erscheint nun eher unwahrscheinlich.
Niederlande: Die Versteigerung der bestehenden UKW-Lizenzen in den Niederlanden 2017 wird kommen. Der niederländische Wirtschaftsminister will trotz heftigem Gegenwind im Parlament an seinen Plänen festhalten. Viele Parlamentarier sehen in der Auktion eine unnötige finanzielle Belastung für die Privatradios, da mit wenigen neuen Bewerbern gerechnet wird.