Dr. Erich Jooß ist am vergangenen Samstag im Alter von 71 Jahren verstorben. Jooß war Direktor des Sankt Michaelsbundes, Vorsitzender des Medienrates der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Autor.
Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), zum Tod des langjährigen Vorsitzenden des BLM-Medienrats Dr. Erich Jooß: „Dr. Erich Jooß war ein Glücksfall für den Medienrat und die BLM. Das Gremium und die BLM schätzten seine Fähigkeit und Bereitschaft zuzuhören und sein differenzierte Auseinandersetzung mit neuen Themen. Programmqualität, Jugendschutz und Medienpädagogik waren herausragende Themenbereiche, mit denen sich der Medienrat unter der Führung von Dr. Jooß intensiv und leidenschaftlich auseinandergesetzt hat. Gerade wenn es um problematische Programmformate gegangen ist, hat sich der Medienrat unter der Leitung von Dr. Jooß nicht darauf beschränkt, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu überwachen, sondern hat Verantwortung für die Gesellschaft wahrgenommen, die weit hinausging über die Fragen der Regulierung und konkreter Sanktionen. Von entscheidender Bedeutung war für ihn auch die Frage, wie es gelingt, Kinder und Jugendliche medienfähig zu machen und medienkritisch zu sensibilisieren. Bei der Gründung der Stiftung Medienpädagogik Bayern war er einer der treibenden Kräfte. Weitere wichtige Themen waren für Dr. Jooß die Förderung und Stabilisierung der lokalen und regionalen Rundfunkangebote in Bayern sowie der regelmäßige Austausch mit Vertretern des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks. Die Zusammenarbeit mit Dr. Jooß war stets von großem gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt. Wir werden seine hohe Sachkompetenz und seine Menschlichkeit vermissen.“
Dr. Erich Jooß gehörte als Vertreter der Organisationen der Erwachsenenbildung 24 Jahre dem Medienrat der BLM an. Im Jahr 2000 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Medienrats und schließlich 2003 zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Als Medienratsvorsitzender wurde Dr. Jooß Ende April 2017 mit dem Abschluss der 7. Amtsperiode des Medienrats verabschiedet.