VPRT rechnet mit steigenden Einnahmen bei Radiowerbung

Die audiovisuellen Medien in Deutschland bleiben auf Wachstumskurs. Über alle Marktsegmente der Branche hinweg, Radio, Audio, TV und Video, prognostiziert der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) für das Gesamtjahr 2017 ein Umsatzwachstum von 5,8 Prozent bzw. um 637 Millionen Euro auf insgesamt 11,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren die Umsätze der Branche um 615 Millionen Euro (+ 5,9 Prozent) auf knapp 11 Milliarden Euro gestiegen.

Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des VPRT und Geschäftsführer von n-tv: „Die audiovisuellen Medien werden in ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort gerne unterschätzt. Gerade die jüngsten Zahlen und die Jahresprognose zeigen stabiles, gesundes Wachstum und belegen deutlich, wie wichtig Fernsehen, Hörfunk und unsere digitalen Angebote sind. Dies darf aber nicht durch Regulierungsvorgaben wie beispielsweise die E-Privacy-Verordnung gefährdet werden. Unsere Unternehmen brauchen faire Wettbewerbsbedingungen. Davon profitieren nicht nur die vor- und nachgelagerten Branchen, sondern auch unsere Zuschauer, unsere Hörer, unsere User“.

Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Markt- und Geschäftsentwicklung im VPRT verantwortlich: „Für 2017 prognostizieren wir für den deutschen Markt ein Umsatzplus von über einer halben Milliarde Euro und Zuwächse in jedem einzelnen Segment der audiovisuellen Medien. In den kommenden Jahren erwarten wir weiteres Marktwachstum.“

Für die Radiowerbung rechnet der Verband 2017 mit einem Netto-Umsatzwachstum von 2,2 Prozent auf rund 0,79 Milliarden Euro (Vorjahreswachstum: + 3,3 Prozent). Bei der Instream-Audiowerbung wird ein Wachstum von 38 Prozent auf rund 29 Millionen Euro erwartet (Vorjahr: + 40 Prozent). Dabei wird für die Radio- und Audiowerbeumsätze insgesamt (linear und nonlinear) mit einem Anstieg um 3,1 Prozent auf den neuen Höchststand von 0,81 Milliarden Euro gerechnet. Für die Fernsehwerbung prognostiziert der VPRT 2017 ein Netto-Wachstum von ca. 1,1 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro (2016: + 3,1 Prozent), für den Bereich der in Streaming eingebundenen Online-Videowerbung (Instream-Videowerbung) einen Anstieg um 23 Prozent auf 0,49 Milliarden Euro (2016: + 24 Prozent). Insgesamt werden die Umsätze aus Bewegtbildwerbung (linear und nonlinear) laut VPRT-Prognose um 2,8 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro steigen und damit erstmals die Umsatzmarke von 5 Milliarden Euro durchbrechen.

Die Paid-Content-Umsätze im Bereich der audiovisuellen Medien werden zum Jahresende 2017 voraussichtlich um 12,5 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro ansteigen, ebenfalls ein neuer Rekordwert. Pay-TV ist hier das umsatzstärkste Segment mit einem Umsatzwachstum von circa 7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die Paid Video-on-Demand-Umsätze wachsen voraussichtlich um 26 Prozent auf 0,69 Milliarden Euro, die Abruferlöse aus Audioangeboten um 20 Prozent auf rund 0,7 Milliarden Euro. Auch das Teleshopping wächst weiter: Hier rechnet der VPRT mit einem Umsatzwachstum von 3 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro.

Für die Jahre 2018 bis 2022 erwarten die befragten Experten einen weiter steigenden und zunehmend international geprägten Wettbewerbsdruck sowie eine rasant fortschreitende Konvergenz der Medien. Die weitere Entwicklung des audiovisuellen Marktes wird insbesondere durch den Ausbau nonlinearer Angebote, steigende Investitionen in interaktive Angebotsformen (z. B. Smart-TV, Smart Radio), die Einführung neuer Angebotsformen (z. B. Virtual Reality, 360-Grad-Videos) und die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung auf immer mehr Ebenen (z. B. Addressable TV, intelligente Benutzeroberflächen, sprachgesteuerte Plattformen, Empfehlungssysteme, Metadaten, automatisierte Buchungssysteme und Programmatic Advertising) geprägt sein.

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