Wer in der Schweiz neue sprachregionale, regionale oder lokale Netze für Digitalradio-Programme (DAB+) aufbauen und betreiben möchte, kann sein Interesse beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) anmelden. Die entsprechende Umfrage zur Ermittlung des künftigen Bedarfs digitaler Netze dauert bis 31. Mai 2016.
Verschiedene Akteure haben dem BAKOM bereits ihr Interesse am Aufbau weiterer digitaler Radionetze in unterschiedlichen Regionen der Schweiz signalisiert. Mit der soeben eröffneten Interessensabklärung will das BAKOM den Bedarf an zusätzlichen digitalen Sendernetzen erheben. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die künftige Planung der digitalen Radioversorgung sowie die Freigabe von Frequenzen für spätere Funkkonzessionen. Natürliche und juristische Personen, die DAB+-Netze aufbauen und betreiben möchten, können dem BAKOM ihr Interesse bis 31. Mai 2016 anmelden.
Rund 100 Radioprogramme können heute in der Schweiz digital über DAB+-Netze empfangen werden. Bereits sind fast 2,5 Millionen Digitalradio-Geräte verkauft worden. Mehr und mehr gehören sie auch zur Standardausrüstung in den Fahrzeugen. Der Ausbau der digitalen Sendernetze schreitet ebenfalls zügig voran: Mittlerweile sind neben den SRG-Netzen in allen Sprachregionen diverse Plattformen für private Radioprogramme in Betrieb, die stetig erweitert werden: Je ein sprachregionales DAB+-Netz in der West- und Deutschschweiz, ein Netz mit regionalen Versorgungsgebieten in der Deutschschweiz und drei lokale Netze in den Agglomerationen Zürich, Genf und Lausanne. Vorwärts geht es auch mit DAB+ in Strassentunnel: Soeben hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) bekannt gegeben, dass die Ausrüstung der Nationalstrassentunnel bis Ende 2018 abgeschlossen sein wird. Die Schweiz liegt bei der territorialen DAB+-Abdeckung weltweit an der Spitze.
Die Radiobranche fördert die digitale Verbreitung der Radioprogramme. So wollen sich die Privatradios gemeinsam mit der SRG dazu verpflichten, bis Ende 2019 alle UKW-Programme auch digital auf einer DAB+-Plattform zu verbreiten und spätestens bis 2024 alle UKW-Sender abzuschalten. Einen entsprechenden Massnahmenplan überreichte die Branche Bundesrätin Doris Leuthard Ende 2014.