Ukrainischer Rundfunk muss UKW-Frequenzen wegen fehlender Finanzierung abschalten – Update

Der Ukrainische Rundfunk (NRCU) hat am 9. September 2015 Teile seines UKW-Sendernetzes abgeschaltet. Hintergrund sind nach Aussagen von NRCU Budgetkürzungen durch das Kabinett. Das erste Hörfunkprogramm, eine Infowelle, wird über UKW und im OIRT-Band nur noch in Ballungszentren senden, das zweite und dritte Programm (Jugendradio, Kulturradio) sind vorerst sogar nur noch in Kiew zu hören. Auch die Sendezeiten über die Mittelwelle wurden eingeschränkt – auf 549 kHz ist ab sofort zwischen 14 und 18 Uhr Sendepause. Die Frequenzen sollen solange abgeschaltet bleiben, bis die Regierung eine ausreichende Rundfunkfinanzierung sicherstellt. In weiten, inbesondere ländlichen Teilen der Ukraine können somit die drei staatlichen Hörfunkprogramme vorerst nicht mehr über UKW empfangen werden. Es bleiben Internet, Kabel und Satellit als alternative Verbreitungswege. Eine solche Situation ist nicht neu für die ukrainischen Hörer, schon 2013 unter Ex-Präsident Janukowitsch wurden Frequenzen zeitweilig abgeschaltet.

Update 24. September 2015: Die Abschaltungen wurden ruckgängig gemacht. NRCU bekam entsprechende Mittel zugewiesen.

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