Nur knapp jedes zehnte verkaufte Radioempfangsgerät ist ein Digitalradio

Eine Pressemitteilung des größten deutschen Marktforschungsinstituts, GfK SE mit Sitz in Nürnberg, sorgte in den letzten Tagen bei vielen die sich mit dem Thema Digitalradio beschäftigen für Aufsehen. Darin geht es um aktuelle Trends im deutschen Radiogeräte-Markt. Dort heißt es u.a. „Der stärkste Wachstumstreiber ist dabei das Thema Digitalradio – im September 2014 wurde im Bereich der portablen Radios mehr als jeder zweite Euro durch digitalradiofähige Geräte erzielt“.

Einzelne Radiosender verkauften diese Pressemitteilung gar als Durchbruch und verbreiteten die Meldung, dass im September erstmals mehr Digitalradiogeräte als UKW-Geräte verkauft wurden. Bei einer Mengenbetrachtung des gesamten Marktes für Radioempfangsgeräte ergibt sich allerdings ein etwas anderes Bild.

GfK: 31 Prozent der verkauften portablen Radiogeräte mit Digitalradio-Tuner
GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung im Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern. Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Leben der Verbraucher zu bereichern. Im Rahmen des Handelspanels erhebt GfK Retail and Technology regelmäßig Daten unter anderem zu Fernseh- und Videogeräten, Camcordern, Radiogeräten, tragbaren Audioprodukten, Hifi- und Home-Cinema-Systemen sowie In-Car-Elektronik.

Nach den vorliegenden Informationen der GfK Retail and Technology sind in den ersten drei Quartalen in diesem Jahr insgesamt 189.000 digitalradiofähige portable Radios im deutschen Gesamtmarkt gekauft worden, was einem mengenmäßigen Anteil von 26 Prozent am Segment der portablen Radios entspricht – im September lag dieser Anteil bei 31 Prozent. Damit ist knapp jedes dritte neu gekaufte portable Radiogerät ein Digitalradio.

Gesamtmarkt für Digitalradio-Geräte: Digitalradio-Anteil nach wie vor auf niedrigerem Niveau
Schaut man auf den Gesamtmarkt für verkaufte Digitalradio-Geräte, also auf Uhrenradios, Portable Radios und Radio Boomboxes, Audio Home Systems, Tuner, Receiver und Car Audio (Nachrüstmarkt) so kommen wir hier auf insgesamt 451.000 verkaufte digitalradiofähige Geräte. Damit wurden mengenmäßig in den ersten drei Quartalen in 2014 8 Prozent der Radioempfangsgeräte in Deutschland mit einem DAB/DAB+/DMB-Tuner verkauft. 92 Prozent der neugekauften Radioempfangsgeräte sind also noch immer ohne die Technologie ausgestattet.

Als „digitalradiofähige“ Geräte werden ausschließlich Geräte mit einem DAB/DAB+/DMB-Tuner bezeichnet. Geräte mit Internetradio und ohne DAB/DAB+/DMB-Tuner fallen hier also nicht darunter. Auch umfassen die genannten Zahlen keine direkt von Automobilherstellern verbaute Digitalradios.

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