Der Hörfunkausschuss hat dem Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) Anfang Mai Empfehlungen unterbreitet, welche Sender ausgeschriebene DAB+-Sendeplätze in Niederbayern, der Oberpfalz und dem Allgäu erhalten sollten.
Für das DAB+-Versorgungsgebiet Niederbayern schlägt der Ausschuss demnach das neue Projekt „Oldie-Radio Niederbayern“ (vorläufiger Programmname) von Unser Radio Deggendorf vor. Im Allgäu erhalten – sofern der Medienrat der Beschlussvorlage seines Fachausschusses folgt – die UKW-Programme HITRADIO RT1 Südschwaben, RSA – Radio Session Allgäu (RSA Radio), RSA – der Allgäusender mit Ostallgäufenster, RSA das Bodensee-Fenster und Radio Galaxy Kempten einen DAB+-Sendeplatz. Zusätzlich wird RSA seine Kabel-Ableger RSA 2 Heimatmelodie (ehem. Radio Session Allgäu 2) und RSA 3 Holiday (ehem. Radio Session Allgäu 3) verbreiten können. Ein weiterer DAB+-Sendeplatz soll an AllgäuHIT gehen, das ebenfalls bereits via Kabel zu hören ist. Charivari Regensburg soll im DAB-Versorgungsgebiet Oberpfalz (Block 12D) zwei Datenkapazitäten von je 54 CU (Nettodatenrate 72 kbit/s und Fehlerschutz EEP 3A) befristet bis zum 31.12.2021 erhalten, um sein Programm wie auf UKW regional auseinander schalten zukönnen. Dafür soll die Methode der dynamischen Rekonfiguration zum Einsatz kommen und erprobt werden.
Nachtrag: Mittlerweile hat der Medienrat die Kapazitäten auf Basis der Beschlussvorlage zugewiesen. Oldie Radio Niederbayern soll bereits im Juli auf Sendung gehen. Radio Charivari Regensburg wird ab dem 3. Juli 2018 in der Oberpfalz in seinen fünf lokalisierten Varianten simulcast zu empfangen sein.
Das DAB+-Netz Allgäu (8B) soll zu Beginn aus den Sendeanlagen Grünten und Memmingen bestehen. Der Start ist für November 2018 vorgesehen. Beim Start werden die Hörfunkprogramme Hitradio RT1 Südschwaben, RSA – Radio Session Allgäu (RSA Radio) und Radio Galaxy Kempten sowie RSA 2 Heimatmelodie, RSA 3 Holiday und AllgäuHit simulcast zu empfangen sein. Das Programm RSA – der Allgäusender mit Ostallgäufenster wird erst im Jahr 2019 aufgeschaltet, nachdem das Allgäu noch um zwei weitere DAB+-Sendeanlagen – voraussichtlich in Markt Wald und Pfronten – erweitert wurde. Im Anschluss daran soll mit einer letzten Ausbaustufe auch das Westallgäu versorgt und damit auch um das Programm RSA – das Bodensee-Fenster ergänzt werden.
„Wir sehen in DAB+ unseren neuen Hauptverbreitungsweg neben den Internetstreams und der dann digitalen Kabelverbreitung, daher setzen wir auf die höchste uns angebotene Übertragungskapazität von 96 CU. Wir wollen mit unserem Programm und auch der Soundqualität von Anfang an bei den DAB+ Hörern punkten“, so die geschäftsführenden AllgäuHIT-Gesellschafter Marcus Baumann und Thomas Häuslinger. Neben einem ansprechenden Musikmix sollen vor allem Berichte aus der Region die Hörer für das Programm begeistern. Dazu gibt es Live-Übertragungen bei wichtigen Ereignissen und mit allgaeuhit.de ein reichweitenstarkes Nachrichtenportal der Region.
Basis dieser Aktivitäten für mehr Vielfalt durch Digitalradio ist eine Infrastrukturvereinbarung zwischen dem Bayerischen Rundfunk (BR) der Landeszentrale und der Bayern Digital Radio GmbH (BDR). Seit Mitte 2017 werden der Betrieb und die Nutzung der DAB-Netze in Bayern neugestaltet: Die landesweiten privaten Hörfunkangebote werden entweder im landesweiten Netz des BR verteilt oder in den sechs regionalen Netzen des BR. Zudem wurde im vergangenen Jahr die Simulcast-Verbreitung der lokalen UKW-Programme in den DAB-Netzen Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken ausgebaut. Im Lauf des Jahres 2018 kommen schrittweise die Regionalnetze Oberpfalz, Niederbayern und Allgäu dazu. 2019 soll zuletzt das neue regionale DAB+-Netz im Bereich Süd-Ost-Oberbayern entstehen. Siegfried Schneider, Präsident der BLM: „Wenn 2019 das DAB+-Konzept komplett umgesetzt ist, können wir den bayerischen Radiohörern alle aktuellen lokalen privaten UKW-Angebote auch in DAB+ anbieten. Zusätzlich gibt es in DAB+ auch neue lokale/regionale und landesweite Programme. DAB+ steht nicht nur für besseren Klang und bessere Empfangbarkeit, sondern auch für deutlich mehr Vielfalt.“