Zwischen 1915 und 1917 wurden im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier umgebracht, viele Familien auseinandergerissen und auf der ganzen Welt verstreut. WDR 3 blickt vom 24. bis 29. März mit dem Schwerpunkt Armenien nicht nur auf die Ereignisse von vor 100 Jahren zurück, sondern greift ein hochaktuelles Thema von Flucht, Vertreibung und Neubeginn auf.
Wie heutige Flüchtlinge auch, trugen die Armenier neben ihren Habseligkeiten auch Erinnerungen und Kulturgut ihrer Heimat im Herzen, die in der Diaspora weiterleben sollten. WDR 3 gewährt mit viel Musik, einem Feature und einem Hörspiel Einblicke in armenische Schicksale und Kultur.
WDR 3 open SoundWorld präsentiert am 24. März (um 23.05 Uhr) mit Ara Dinkijan einen stillen Star. Seine Oud-Stücke wurden von Israel bis Griechenland begeistert aufgenommen. „East meets West“: so könnte das musikalische Credo des US-armenischen Oud-Meisters Ara Dinkjian lauten – denkt man z. B. an sein Jazzquartett Night Ark und seine Verbindung modaler Melodien mit westlichen Harmonien.
In dem Hörspiel „Der Stimme ihren Ort zurück“ am 28. März (15.05 Uhr und 23.05) wird die Geschichte einer jungen Frau mit armenischen Wurzeln erzählt, die versucht, ein Geheimnis ihrer Familiengeschichte zu lüften und dabei auf ein großes Schweigen trifft. Das Hörspiel steht nach der Sendung auch als Download zur Verfügung.
Das Kulturfeature „Auf dem Weg nach Çankiri – der Komponist und der Völkermord“ beleuchtet das Leben und Leiden des armenischen Komponisten Wardapet Komitas (am 28. März von 12.05 – 13.00 Uhr und am 29. März von 15.05 – 16.00 Uhr) und seine aktuelle Bedeutung für Armenier. Mit mehr als 220 anderen Prominenten wurde er im April 1915 in Konstantinopel deportiert und gefangen genommen. Komitas überlebte die Deportation, doch seine Seele zerbrach, so dass er die letzten 20 Jahre bis zu seinem Tod 1935 in psychiatrischen Anstalten verbringen musste.
Die WDR 3 Musikkulturen bieten am 29. März (16.05 – 17.05 Uhr) einen bunten Einblick in armenische Klangbilder: Viele armenische Ensembles aus der ganzen Welt haben im Laufe der Jahre vor Mikrofonen von WDR-Ü-Wagen oder WDR-Studios musiziert. In diesen WDR 3 Musikkulturen sind die Aufnahmen aus verschiedenen Konzerten zu hören.