Die Initiative „Bayern Digital“, mit der die Bayerische Staatsregierung den digitalen Aufbruch in Wirtschaft und Wissenschaft in Bayern fördern will, ist begrüßenswert. Neben diesen Bemühungen, das schnelle Internet flächendeckend zu entwickeln, bedarf es aber in Bayern noch vergleichbarer Anstrengungen für den Aufbau einer digitalen Infrastruktur für die terrestrische Hörfunkversorgung. Auch vor dem Hintergrund der laufenden kontroversen Diskussion um den Frequenzwechsel von BR Klassik und Puls ist es nach Ansicht der Vertreter des lokalen Hörfunks erforderlich, den digitalen terrestrischen Hörfunk in dieses Förderprogramm miteinzubeziehen. Die lokalen Hörfunkanbieter sind nicht in der Lage, in eine neue Technologie zu investieren und diese mitaufzubauen, wenn dieser technische Standard auf Jahre hinaus nicht durch Werbeerlöse gedeckt werden kann. Dagegen bekommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine gesamte digitale Infrastruktur seit vielen Jahren aus Rundfunkgebühren finanziert. Die teure Simulcast-Finanzierung von UKW- und DAB+ Verbreitung ist für private Anbieter nicht leistbar.
Deshalb appellieren die Hörfunk-Mitglieder des Verbandes Bayerischer Lokalrundfunk (VBL) an den Freistaat Bayern, den Aufbau des digitalen terrestrischen Rundfunks als wichtigen Digitalisierungsschwerpunkt in dieses Förderprogramm aufzunehmen.
Die Digitalisierung des Hörfunks im dualen System ist nur möglich, wenn öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk gleiche Chancen beim Aufbau der Infrastruktur ermöglicht bekommen. Der Ausbau von Digitalradio ist nur durch die gemeinsamen Anstrengungen von BR und den privaten Rundfunkanbietern realisierbar. Deshalb appelliert der VBL an die Bayerische Staatsregierung, dieses wichtige infrastrukturelle Thema in den Förderungskatalog von „Bayern Digital“ zu integrieren.