Die Gewerkschaft ver.di und der Bayerische Journalistenverband (BJV) haben ihre Mitglieder zu einem Warnstreik am Mittwoch, 9. November 2022, ab 4 Uhr, aufgerufen. Er umfasst alle Dienste, die bis Ende des Tages beginnen. Damit können alle bayerischen Betriebsteile und das Hauptstadtstudio des BR in Berlin von Arbeitsniederlegungen betroffen sein. Der BR versucht, die Auswirkungen auf das Programm so gering wie möglich zu halten. Dennoch sind Beeinträchtigungen leider nicht zu vermeiden.
Bereits absehbar sind folgende Auswirkungen aufs Programm:
Hörfunk:
zentrale Nachrichten auf allen Wellen, zunächst im Frühprogramm
Bayern 2: „kulturWelt“ (8.30-9 Uhr) entfällt, ggf. weitere Sendungen mit reduziertem Angebot
BR-KLASSIK: „Allegro“ (6-9 Uhr) entfällt
BR24 Radio: ab 6 Uhr eingeschränktes Nachrichtenangebot, ab 9 Uhr Wechsel aufs Programm von Bayern 1
PULS: nachmittags streckenweise kein Live-Programm
BR Schlager: ab 10 Uhr Musikprogramm ohne Moderation
Digitalangebote:
Einschränkungen bei Web-Angeboten, Apps und Social Media-Kanälen
Hintergrund sind laufende Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaften fordern eine Laufzeit von 12 Monaten sowie eine Anhebung der Honorare und Gehälter um 5,75 bzw. 6 Prozent. Der BR orientiert sich am Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder und hat seinen Tarifpartnern für eine Laufzeit von 24 Monaten eine Tarifsteigerung um 2,8 Prozent sowie einen raschen Inflationsausgleich in Form einer Einmalzahlung geboten. Außerdem ist für den BR eine tarifliche Regelung der sachgrundlosen Befristung und einer einheitlichen Honorierung der redaktionellen Mitarbeit Voraussetzung für eine Einigung.
Bei der bislang letzten von sechs Verhandlungsrunden am 19. Oktober hatte der BR erneut seine Bereitschaft betont, ein für alle Mitarbeitenden faires und für den Sender zukunftsfähiges Gesamtpaket schnüren zu wollen. Als nächster Verhandlungstermin wurde zwischen den Tarifparteien der 25. November vereinbart.