Radionutzung in der Schweiz: Drei Viertel hören über digitale Empfangswege

  • Sonntag, 28. August 2022
  • verwendete Quellen: Pressemitteilung von Bakom und AG DigiMig

In der Schweiz entfallen mittlerweile 75 Prozent der Gesamtradionutzung auf die digitalen Verbreitungswege DAB+ und Internet, dies geht aus der von der Arbeitsgruppe Digitale Migration (AG DigiMig) im Rahmen des SwissRadioDays am 25. August 2022 veröffentlichten Trendanalyse Frühling 2022 hervor. DAB+ kommt demnach auf einen Anteil von 41 Prozent an der Gesamtradionutzung in der Schweiz, die Nutzung über das Internet macht 34 Prozent aus.

UKW-Nutzung hat sich seit 2015 halbiert
Der Anteil der digitalen Verbreitungswege an der Radionutzung hat sich bei unserem südlichen Nachbarn, der sich Ende 2024 von UKW verabschieden will, von 49 Prozent im Herbst 2015 auf nun 75 Prozent im Frühjahr 2022 erhöht. Gleichzeitig hat sich die UKW-Nutzung in der Schweiz halbiert und ist in demselben Zeitraum von 51 Prozent auf 25 Prozent zurückgegangen. Gegenüber der Erhebung vom Herbst 2021 gab es bei diesen beiden Kennziffern keine Veränderungen (digitale Wege 75 Prozent, UKW 25 Prozent). Mit dem zwischenzeitlichen Abebben der Corona-Pandemie konnte allerdings DAB+ (+3 Prozentpunkte) in der Frühjahrserhebung gegenüber dem Herbst 2021 leicht zulegen, während der Verbreitungsweg Internet entsprechend einbüßte.

43 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer hört – der Erhebung der AG DigiMig zufolge – ausschließlich digitales Radio. 31 Prozent geben an, digitale wie auch analoge Verbreitungswege zum Radiohören zu nutzen. 13 Prozent empfangen Radio weiterhin ausschließlich über UKW.

Jüngere bevorzugen Radio via Internet – DAB+ bei Zielgruppe 55+ beliebt

Digitalradio macht in der Schweiz mittlerweile in jedem Alterssegment mindestens rund 70 Prozent der Radionutzung aus. Bei den 15-34-Jährigen liegt der Anteil digitaler Empfangswege bei 82 Prozent – in dieser Altersgruppe ist das Internet der meistgenutzte Empfangsweg (44 Prozent) – DAB+ erreicht 38 Prozent, lediglich 18 Prozent dieser Altersgruppe setzen noch auf UKW. Bei den 35-54-Jährigen steht die digitale Nutzung für 77 Prozent der Gesamtnutzung, IP-Radio (40 Prozent) und DAB+ (37 Prozent) liegen nahe beinander. In der Altersgruppe 55+ erreicht die digitale Nutzung 70 Prozent – DAB+ kommt hier mit einem Anteil von 46 Prozent an der Gesamtnutzung auf seinen Bestwert. UKW hat mit einem Anteil von 30 Prozent in dieser Altersgruppe noch etliche Anhänger und Radio via Internet macht 24 Prozent aus.

Die veröffentlichten Zahlen schlüsseln die Nutzung auch nach dem Nutzungsort auf. Zuhause, wo 64 Prozent der Gesamtradionutzung stattfinden, ist die DAB+-Nutzung mit 40 Prozent der beliebteste Empfangsweg, gefolgt von IP-Radio mit 36 Prozent. Der Arbeitsplatz steht für 18 Prozent der Gesamtradionutzung – 44 Prozent davon entfallen auf DAB+, 36 Prozent auf die Radionutzung via Internet und 21 Prozent auf UKW. Im Auto, in dem 12 Prozent der Gesamtradionutzung vonstattengehen, kommen die digitalen Empfangswege mittlerweile zusammengenommen auf einen Anteil von 62 Prozent, DAB+ steht mit 51 Prozent hierbei für den Löwenanteil.

Im ersten Halbjahr 2022 wurden in der Schweiz rund 250.000 DAB+-Radios verkauft. Die Schweizerinnen und Schweizer haben über die Jahre insgesamt rund 6,25 Mio. DAB+ Radios gekauft, pro Haushalt sind dies 1,8 Radios.

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