Plattradio droht Einstellung wegen fehlender Staatsferne

Der Medienrat der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) untersagt die Verbreitung des im Spätsommer gestarteten plattdeutschen Audioangebots Plattradio.

Der Medienrat bemängelt, dass die Finanzierung der niederdeutschen Medienplattform in ihrer aktuellen Form gegen das Gebot der Staatsferne beim Rundfunk verstoße. Dem Gremium zufolge wird das Projekt nahezu vollständig durch das Ministerium für Allgemeine Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur in Schleswig-Holstein finanziert.

„Plattradio“ war im September erstmalig on air gegangen, von Montag bis Freitag wird jeden Tag eine Stunde Programm produzíert. Die Redaktion ist beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund angedockt. Zudem besteht eine Kooperation mit dem NDR. Das Programm von Plattradio war bis dato per Livestream, als Podcast und morgens von 7 bis 8 Uhr in den Offenen Kanälen in Schleswig-Holstein zu hören.

Der Vorsitzende des MA HSH-Medienrats Sebastian Schulze „Der MA HSH-Medienrat unterstützt uneingeschränkt das Ziel, Minderheitensprachen und damit auch die Vielfalt im Rundfunk zu fördern – sofern die medienrechtlichen und grundgesetzlichen Vorgaben erfüllt sind. Daher appellieren wir an das Land Schleswig-Holstein, die Förderung von Minderheitensprachen im Rundfunk nunmehr langfristig und staatsfern anzulegen.“

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