
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat kurz vor Jahresende eine neue Ausschreibung für digitale Radiokapazitäten gestartet. Gesucht wird ein Anbieter für ein zusammenhängendes Sendegebiet, das weite Teile Bayerns abdeckt: Oberbayern-Schwaben, Mittelfranken und Oberfranken. Das Besondere an dieser Ausschreibung ist die Verbundlösung, denn eine Trennung des Programms oder der Werbung in die einzelnen Regionen ist technisch und rechtlich nicht vorgesehen.
Interessierte Radiomacher können sich auf eine Kapazität von 54 Capacity Units bewerben. Je nachdem, wie sicher das Signal gegen Störungen geschützt werden soll, ergibt sich daraus eine Datenrate von 72 kbit/s oder 96 kbit/s. Der Startschuss für die Verbreitung fällt am 1. Juli 2026, wobei der neue Sender spätestens im Oktober 2026 On-Air sein muss. Die Zuweisung der Kapazitäten ist dabei auf bis zu zehn Jahre befristet.
Die BLM stellt klare Bedingungen an die Bewerber: Wer den Zuschlag erhalten möchte, muss einen starken Bezug zur Region nachweisen. Im Programmplan muss genau aufgeschlüsselt werden, wie hoch der Wortanteil ist und wie viel davon sich direkt auf das Versorgungsgebiet bezieht. Zudem wird von den Sendern erwartet, dass sie sich finanziell an Marketingaktionen zur Förderung von DAB+ beteiligen. Auch die Bereitschaft, innovative Konzepte umzusetzen oder sich am bayerischen Solidarmodell für die lokale Vermarktung zu beteiligen, fließt positiv in die Bewertung ein.
Finanziell müssen Bewerber mit monatlichen Kosten von etwa 17.010,54 Euro netto rechnen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch eine Förderung über die sogenannte Transformations-Anreiz-Förderung (TAF) möglich. Wer sich bewerben möchte, hat dafür bis zum 3. Februar 2026 Zeit. Die Unterlagen können vollständig digital eingereicht werden, wobei die BLM für die Bearbeitung eine Gebühr von 1.000 Euro erhebt.