Nun äußert sich auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) zum Antennen-Streit und der im Raum stehenden möglichen Abschaltung von UKW-Frequenzen im Lauf der kommenden Woche. Bisher ist es nicht zu einer Einigung zwischen den verschiedenen Finanzinvestoren, die von der Media Broadcast einen Großteil der UKW-Antennen erworben haben, und den beiden Sendernetzbetreibern Uplink aus Düsseldorf und Divicon aus Leipzig gekommen, die für rund zwei Drittel des deutschen UKW-Marktes den Sendernetzbetrieb abwickeln sollen. Selbst die Übergangslösung, die allen Beteiligten mehr Zeit für Verhandlungen geben sollte, wackelt.
Auch der NDR blickt mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung. Betroffen ist vor allem sein UKW-Netz in Mecklenburg-Vorpommern, das nach der Wende privatisiert worden war.
Der NDR lässt in einer Pressemitteilung verlautbaren: „Wie in anderen Bundesländern auch hat der bisherige Eigner Media Broadcast seine Sendeantennen im Nordosten u. a. an Finanzinvestoren veräußert, die seit dem 1. April 2018 die neuen Eigentümer sind. Der NDR hat im Rahmen einer Ausschreibung die Verbreitung seiner Programme über UKW in Mecklenburg-Vorpommern ab dem 1. April 2018 an die Firma Uplink Network GmbH vergeben. Auch die relevanten privaten Programmveranstalter in Mecklenburg-Vorpommern haben die Uplink Network mit der UKW-Verbreitung beauftragt. Für die Vertragserfüllung der Firma Uplink Network ist eine Einigung zwischen ihr und den neuen Eigentümern der Antennen eine zwingende Voraussetzung. Der NDR hofft, dass eine akzeptable Einigung auch unter den neuen Marktvoraussetzungen und der immer noch vorhandenen Schlüsselposition der Antennenbesitzer gelingt.“
NDR Sprecher Martin Gartzke erklärt: „Unsere Hörerinnen und Hörer in Mecklenburg-Vorpommern dürfen nicht Opfer finanzieller Verhandlungen von technischen Dienstleistern werden. Wir hoffen auf einen zügigen und konstruktiven weiteren Verlauf und Abschluss der Verhandlungen.“