In Irland verabschiedet sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTÉ am 14. April von seiner Langwellenfrequenz 252 kHz. Über die Frequenz wird aktuell noch – parallel zur UKW-Verbreitung – RTÉ Radio 1 übertragen.
Eigentlich sollte die Langwelle schon 2014 vom Netz gehen. Hauptzielpublikum der Ausstrahlung sind ältere Hörerinnen und Hörer mit irischen Wurzeln, die in Großbritannien leben. Deren Interessenvertretungen hatten durch ihre Proteste dafür gesorgt, dass die Abschaltpläne auf Eis gelegt wurden und die Nutzung der Langwelle immer wieder verlängert wurde.
Nun machen die gestiegenen Energiekosten der Langwelle in Irland endgültig den Garaus. RTÉ beziffert die Kosten für den Betrieb des Senders in Clarkstown bei Summerhill im zentralirischen County Meath auf 250.000 Euro im Jahr und rechnet mit Kosten von bis zu 400.000 Euro für das kommende Jahr, das berichtet die Rundfunkanstalt in einer Nachrichtenmeldung auf ihrer Webseite. Der Langwellensender mache zudem 2,5 Prozent am gesamten Energieverbrauch der Rundfunkanstalt aus, heißt es dort weiter.
Die Hörerschaft der Exil-Iren verweist RTÉ auf die Ausstrahlung über Satellit, die fortgeführt wird. Eine Informationskampagne soll die irischstämmige Community in Großbritannien u.a. mit Anzeigen in Tageszeitungen über die Abschaltung und die alternativen Empfangsmöglichkeiten aufklären. Der Langwellensender in Summerhill wird zwar abgeschaltet, soll aber vorerst nicht abgebaut werden.