Das MDR-Sinfonieorchester bietet zum Start ins neue Jahr mit „Heute Nacht oder nie“ einen Hauch an verruchtem Glamour der „Goldenen 20er“. Der Mix von Hits aus Film, Revue und Operette verspricht bestes Entertainment – am 3. Januar, 19 Uhr, live im Felsenkeller in Leipzig und am 7. Januar, 16.20 Uhr, im MDR-Fernsehen. Zuvor wird traditionell Beethovens 9. Sinfonie – u. a. mit dem MDR-Rundfunkchor – am 31. Dezember, 17 Uhr, live aus dem Gewandhaus zu Leipzig im MDR-Fernsehen sowie im MDR-Hörfunk (DAB+ und online bei MDR KLASSIK) erlebbar sein.
Die Hits der „Roaring Twenties“ sind Zeugnis einer brodelnden Epoche zwischen Shimmy und Foxtrott, in der Marlene Dietrich mit „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ für Ekstase sorgte. Geschrieben hat diesen Klassiker Friedrich Hollaender, der – wie die meisten Komponisten dieses Genres – nach 1933 ins erzwungene Exil gehen musste. Hollaender, welcher mit Willy Rosen, Hugo Hirsch und Paul Abraham vorher zu den bekanntesten Unterhaltungskünstlern zählte, arbeitete mit Schriftstellern wie Tucholsky und Ringelnatz zusammen sowie mit Musikern wie Spoliansky und Wachsmann (später Waxman): Als gefeierte Filmkomponisten in London bzw. Hollywood gelang Letzteren nach ihrer Emigration eine zweite Karriere.
Zu erleben sind am 3. Januar im Felsenkeller in Leipzig und am 7. Januar, 16.20 Uhr im MDR-Fernsehen Sopranistin Tanja Kuhn, Bariton Carl Rumstadt und Tenor Mirko Roschkowski mit dem MDR-Sinfonieorchester unter Leitung von Florian Ludwig.
Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 live aus dem Gewandhaus zu Leipzig
Der Gedanke, Beethovens 9. Sinfonie zum Jahreswechsel aufzuführen, wurde unmittelbar nach dem Inferno des Ersten Weltkrieges in Leipzig geboren. Das Arbeiter-Bildungs-Institut engagierte für seine Jahresabschlussfeier damals keinen Geringeren als den Gewandhauskapellmeister Arthur Nikisch mit seinem Gewandhausorchester. Das Konzert begann am Silvestertag 1918 gegen 23 Uhr, damit man pünktlich mit dem Schlusschor das neue Jahr begrüßen konnte. Schillers Ode „An die Freude“ mit dem Aufruf „Alle Menschen werden Brüder“ war zu diesem Jahreswechsel aktueller denn je. Nikischs Nachfolger, die Gewandhauskapellmeister Wilhelm Furtwängler und Bruno Walter, übernahmen diese Tradition. Auch im damals noch jungen Rundfunk konnte man bereits Ende der zwanziger Jahre das Werk zu Silvester hören. Diese Hintergründe werden auch im Podcast „Weltgeschichte vor der Haustür“ in der Feature-Folge „Beethovens Neunte wird Silvester-Tradition“ beleuchtet. Zu hören ist diese am 30. Dezember um 12.10 Uhr in MDR KULTUR und schon jetzt in der ARD Audiothek.
Die festliche Aufführung zum Jahresende im Gewandhaus zu Leipzig wird live im Fernsehen und im Hörfunk des MDR übertragen – am Samstag, 31. Dezember 2022, ab 17 Uhr. Anschließend kann das Konzert 30 Tage lang in der ARD Mediathek gesehen werden – zu hören ist es außerdem in der ARD Audiothek.
„Der Ring des Nibelungen“ konzertant mit der Dresdner Philharmonie vom 27. bis 30.12. bei MDR KLASSIK und MDR KULTUR
MDR KLASSIK und MDR KULTUR warten mit einem weiteren Highlight zum Jahreswechsel auf: Wagners „Ring des Nibelungen“-Operntetralogie konzertant aufzuführen, war ursprünglich ein Projekt, mit dem die Dresdner Philharmonie 2020 ihr 150-jähriges Bestehen feiern wollte. Pandemiebedingt wurde es um zwei Jahre verschoben und konnte in diesem Herbst endlich realisiert werden. Für die Dresdner Philharmonie war es der erste „Ring“ überhaupt in ihrer Geschichte. Dafür stand mit Chefdirigent Marek Janowski ein ausgewiesener Wagner-Kenner am Pult. An vier Abenden im September und Oktober wurde Richard Wagners Tetralogie mit den Opern Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung im Dresdner Kulturpalast aufgeführt. Zur Dresdner Philharmonie kamen ein Ensemble aus Gesangssolistinnen und –solisten und der MDR Rundfunkchor.
MDR KLASSIK als Kooperationspartner hat die außergewöhnliche Produktion begleitet und sendet gemeinsam mit MDR KULTUR die „Ring“-Tetralogie vom 27. bis 30. Dezember jeweils ab 19.05 Uhr!