Im Rhein-Main-Gebiet kommt es zu einem Frequenztausch zwischen verschiedenen Akteuren. Der amerikanische Armeesender AFN wird seine reichweitenstarke UKW-Frequenz 98,7 MHz am Großen Feldberg im Taunus bei Frankfurt/Main am 18. Januar 2017 aufgeben. In Wiesbaden wird das Programm auf die lokale Frequenz 103,7 MHz wechseln, die momentan noch der Deutschlandfunk nutzt. Im laufenden Programm von AFN Wiesbaden The Eagle weisen bereits seit Ende letzter Woche Trailer auf den anstehenden Wechsel hin: „Same great music, news and information. Different frequency! 103.7“. Die neue Sendeantenne wurde auf einem Gelände der US-Army am Wiesbadener Hainerberg installiert.
Die Frequenz 98,7 MHz wird dann im Gegenzug an den Deutschlandfunk gehen. Der kann sich also in Hessen über eine 60-Kilowatt Frequenz freuen, mit der sich das ganze Rhein-Main-Gebiet von Limburg, über Gießen, Frankfurt/Main, Wiesbaden bis Darmstadt versorgen lässt. Dadurch werden etliche Frequenzen mit geringerer Sendeleistung frei, die bisher vom Deutschlandfunk belegt waren. Nach Informationen der hessischen Staatskanzlei handelt es sich um Wetzlar (103,7 MHz), Limburg a. d. Lahn (103,3 MHz), Bad Camberg (99,8 MHz), Friedberg (89,9 MHz), Gelnhausen (93,9 MHz), Oberursel (103,5 MHz), Hanau (92,4 MHz), Frankfurt/Main (97,6 MHz), Lorch im Rheingau (88,1 MHz), Bingen (98,0 MHz) und Darmstadt (102,0 MHz). Diese Frequenzen gehen an die hessische Landesmedienanstalt und könnten für private Radioprogramme ausgeschrieben werden, genaueres entscheidet die Versammlung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien voraussichtlich im Februar 2017. Was mit zwei weiteren Frequenzen (u.a. einer in Gießen) geschieht, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch in Rheinland-Pfalz wird Deutschlandfunk eine UKW-Frequenz an die dortigen Staatskanzlei zurück geben. Hier wird die UKW-Frequenz 106,5 MHz in Bad Kreuznach künftig nicht mehr benötigt. Außerdem tauschen Deutschlandfunk und AFN in Kaiserslautern ebenfalls zum 18. Januar 2017 die Frequenzen. Hier bekommt Deutschlandfunk die leistungsstarke Frequenz 100,2 MHz mit 7 Kilowatt Sendeleistung, AFN erhält im Gegenzug die 200 Watt starke 105,1 MHz.
Der Frequenzwechsel im Überblick (Frequenzverteilung ab 18. Januar 2017)
Frequenzen AFN | Frequenzen Deutschlandfunk | Frequenzen für Privatfunk LPR Hessen | Frequenz zurück an die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz |
105,1 MHz Kaiserslautern (0,2 kW) | 100,2 MHz Kaiserslautern (5 kW) | 103,7 Wetzlar-Aßlar (0,5 kW) | 106,5 MHz Bad Kreuznach (0,05 kW) |
103,7 MHz Wiesbaden (0,5 kW) | 98,7 MHz Großer Feldberg (60 kW) | 103,3 MHz Limburg (0,25 kW) | |
99,8 MHz Bad Camberg (0,2 kW) | |||
89,9 MHz Friedberg (0,32 kW) | |||
93,9 MHz Gelnhausen (0,2 kW) | |||
103,5 MHz Oberursel (0,1 kW) | |||
92,4 MHz Hanau (0,2 kW) | |||
97,6 MHz Frankfurt (Main) (0,1 kW) | |||
88,1 MHz Lorch (0,2 kW) | |||
98,0 MHz Bingen (0,32 kW) | |||
102,0 MHz Darmstadt (0,4 kW) | |||
103,5 MHz Marburg (0,5 kW) | |||
103,1 MHz Gießen (0,63) noch nicht geklärt |
Die US-Armee hat im Laufe der letzten Jahre die meisten ihrer früher zahlreichen Standorte in Hessen geschlossen. Die UKW-Frequenz auf dem Großen Feldberg, mit der über Jahrzehnte die Armeeangehörigen in Frankfurt/Main, Wiesbaden, Darmstadt, Gießen und der Wetterau versorgt wurden, ist dadurch schon länger überflüssig und im Betrieb den Amerikanern zu teuer geworden. Über den jetzt stattfindenden Frequenzwechsel wurde deshalb schon seit mehreren Jahren hinter den Kulissen verhandelt.
Deutschlandfunk bestätigt Frequenzwechsel zum 18. Januar 2017 Im Gegenzug wurde aus Teilen der bisherigen Frequenzinseln des Deutschlandfunks ein auf den Bedarf der amerikanischen Streitkräfte zugeschnittenes Sendernetz geschaffen… |