Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete in dieser Woche über die Augsburger Klassik Radio AG und deren geplanten Musik-Streaming-Dienst. Klassik Radio Select soll demnach ab November online gehen und 5,99 Euro im Monat kosten.
Senderchef Ulrich Kubak äußert sich in dem Artikel auch über die terrestrischen Verbreitungswege. So bekundet er, neben seinem Streaming-Dienst, in Zukunft weiter auf DAB+ setzen zu wollen. DAB+ habe sich zwar noch immer nicht durchgesetzt, dennoch habe sich die Digitalisierung für Klassik Radio gelohnt: „Unsere Hörer haben überall dort auf DAB+ umgestellt, wo wir UKW-Lizenzen zurükgegeben haben“. Man habe deshalb nicht an Reichweite verloren.
Nun wolle Klassik Radio einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung gehen. Kubak kündigt in dem FAZ-Artikel die Abschaltung von weiteren 15 UKW-Frequenzen in Hessen und Schleswig-Holstein an. Man beabsichtige in den kommenden Wochen die UKW-Frequenzen an die jeweilige Medienanstalt zurückzugeben. Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) bestätigte auf Anfrage der radioWOCHE, dass Klassik Radio bisher die Zustimmung zum Verzicht auf die Frequenz 100,8 MHz in Schleswig erbeten habe. Zum Jahresende 2017 wird Klassik Radio die Frequenz außer Betrieb nehmen.
Abzüglich der UKW-Frequenz in Schleswig verfügt Klassik Radio in Schleswig-Holstein und Hessen über 16 UKW-Frequenzen. Vorausgesetzt, dass hiervon noch 15 Frequenzen abgeschaltet werden sollen, bleibt vermutlich einzig die UKW-Frequenz in Frankfurt/Main unberührt. Auch die Hamburger UKW-Frequenz wird Klassik Radio sicher nicht zurückgeben.
Spannend ist aber die Frage, ob die MA HSH dem Vorhaben überhaupt zustimmt. Die Medienanstalt hatte an Klassik Radio erstmals dezidiert eine länderübergreifende Lizenz für Hamburg und Schleswig-Holstein vergeben und die zuvor getrennten Lizenzen bei einer turnusgemäßen Neuausschreibung miteinander vereinigt.