Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für digitales DAB+ Radio. Wie der Digitalisierungsbericht der Medienanstalten 2021 deutlich zeigt, erreicht die Ausstattung der Haushalte (zu Hause und im Auto) mit 21,7 Mio. DAB+ Empfängern einen neuen Spitzenwert. Die rund 5 Mio. Radios mehr entsprechen einem relativen Jahreswachstum von 30 Prozent. Mehr als jeder vierte Haushalt (27 Prozent) empfängt inzwischen DAB+. Das sind über 1,1 Mio. mehr als noch im Vorjahr. Damit liegt die Anzahl der Haushalte, in denen DAB+ empfangen werden kann erstmals deutlich über 11 Mio.
Die Zahl der UKW-Radios sinkt dabei weiter. Unter anderem begünstigt durch die Digitalradiopflicht geht insbesondere der UKW-Anteil an den Autoradios deutlich zurück und erreicht mit 78,8 Prozent einen neuen Tiefstand. Etwa jedes fünfte Autoradio ist mittlerweile mit DAB+ Empfang ausgestattet.
DAB+ Empfang steigt in allen Bundesländern
Auf Länderebene haben Bayern (34,8 Prozent) und Sachsen-Anhalt (34 Prozent) mit Abstand den höchsten Anteil an Haushalten mit DAB+; auch Baden-Württemberg (29,5 Prozent) und Sachsen (30,2 Prozent) liegen über dem Bundesdurchschnitt. Den größten Zuwachs zum Vorjahr verzeichnet Baden-Württemberg. Das relative Wachstum gegenüber 2020 beträgt hier 22 Prozent.
In absoluten Zahlen liegen die bevölkerungsreichen Ländern Nordrhein-Westfalen (2,1 Mio.) und Bayern (2,2 Mio.) vorne mit jeweils mehr als zwei Millionen DAB+ Haushalten, gefolgt von Baden-Württemberg mit über 1,5 Millionen DAB+ Empfangshaushalten.
In den meisten Bundesländern ist DAB+ die zweithäufigste Radio-Empfangsart nach UKW.
Gesamt-Digitalisierungsquote wächst auf rund 66 Prozent
Die durchschnittliche Anzahl von DAB+ Radios in Haushalten steigt von 1,7 auf 2. Zusammen mit den Empfangswegen Satellit und Kabel wächst die Gesamt-Digitalisierungsquote auf etwa 66 Prozent. Sollte keine analoge Empfangsmöglichkeit vorliegen, könnten also heute bereits zwei Drittel der Deutschen digital Radio hören.
Bezogen auf die Nutzung der unterschiedlichen Radio-Übertragungswege wird dieses Wachstum insbesondere durch DAB+ (relatives Wachstum zum Vorjahr plus 20 Prozent) und Webradio (relatives Wachstum zum Vorjahr plus 9 Prozent) beflügelt.
Sogenannte hybride Radiogeräte, die DAB+ und IP empfangen, spielen wegen eines geringen Wachstums (2020: 2,4 Prozent) und mit aktuell nur 3,3 Prozent Marktanteil in Haushalten weiterhin eine untergeordnete Rolle. Auch Smart Speaker nehmen trotz leichter Zunahme auf 8 Prozent (2020: 6 Prozent) kaum Einfluss auf den Digitalisierungsfortschritt.
Mehr Geräte, mehr Programme, mehr Nutzung
Die stetig wachsende Beliebtheit von DAB+ zeigt sich in einer immer größer werdenden Angebotsvielfalt. Nach dem Sendestart der zweiten nationalen DAB+ Programmensembles im Oktober 2020 sowie zahlreichen regionalen und lokalen Aufschaltungen wächst die Angebotsvielfalt auf über 270 regional unterschiedliche Radioprogramme. Bei mehr als 70 handelt es sich um exklusive DAB+ Programme, die terrestrisch nur digital verfügbar sind.
Laut der Studie ma 2021 Audio verzeichnet der Verbreitungsweg DAB+ in der Messgröße „Weitester Hörerkreis“ weitere Zuwächse: So wird über DAB+ von 20,4 Prozent (ma 2020 Audio II: 17,4 Prozent) der ab 14-Jährigen gehört. DAB+ wird insbesondere in der Zielgruppe der 30- bis 59-Jährigen überproportional genutzt (WHK: 22,7 Prozent – ma 2020 Audio II: 20,0 Prozent).