DAB+-Versuch in Rheinland-Pfalz: Medienanstalt schreibt regionale Multiplexe aus

  • Freitag, 8. Oktober 2021
  • Pressemitteilung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz

Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz schreibt die Durchführung eines DAB+-Versuchs aus. Zweck ist ein DAB+-Plattformbetrieb mittels alternativer technischer Ansätze durch Open-Source-Software. Dies hat die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz bei ihrer Klausur am 8. Oktober 2021 beschlossen. Die Ausschreibung ist auf der Website der Medienanstalt veröffentlicht; die Antragsfrist endet am 8.  November. Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz wird anschließend eine Versuchszulassung nach § 52 Abs. 3 LMG, § 5 der Satzung über Versuche mit neuen Techniken und Angeboten der Medienanstalt Rheinland-Pfalz an eine*n Plattformbetreiber*in erteilen.

Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz führt einen Versuch hinsichtlich eines DAB+-Plattformbetriebs mittels alternativer technischer Ansätze durch Open-Source-Software durch. Mit dem Versuch soll festgestellt werden, wie ein regulärer Betrieb von landesweiten DAB+-Versorgungen mittels weitest gehendem Einsatz von Open Source Software und handelsüblicher Hardware zuverlässig und kostengünstig durchgeführt werden kann. Die Digitalisierung des privaten terrestrischen Hörfunks in Rheinland-Pfalz ist schon seit Langem ein Anliegen der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Wie sich aus vielfältigen Gesprächen mit den betroffenen Veranstalter*innen ergeben hat, stellen die Einrichtungs- und Betriebskosten der erforderlichen marktüblichen Infrastruktur für die Verbreitung via DAB+ bislang ein maßgebliches Hemmnis dar, so dass gerade die regionalen bzw. lokalen rheinland-pfälzischen Hörfunkprogramme trotz ihres relevanten Informations- und Vielfaltsbeitrags derzeit noch nicht auf diesem Wege empfangen werden können. Vor diesem Hintergrund gilt es zu erproben, inwieweit es durch den Einsatz neuartiger Open-Source-Technik möglich ist, die lokale DAB+-Verbreitung deutlich kostengünstiger zu realisieren.

Die Versuchsdauer beträgt fünf Jahre ab Versuchsbeginn. Für das Versuchsgebiet maßgeblich sind die vier Versorgungsgebiete Koblenz, Trier, Rheinhessen und Pfalz. Der Netzausbau ist durch die/den Plattformbetreiber*in unmittelbar nach Lizenzierung durch die Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Frequenzzuteilung durch die BNetzA vorzunehmen. Die Versorgung der fünf Oberzentren Koblenz, Trier, Mainz, Kaiserslautern und Ludwigshafen hat innerhalb von max. 15 Monaten zu erfolgen. Der weitere Ausbau mit zusätzlichen Senderstandorten ist danach zügig unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit zu realisieren. Die Medienanstalt Rheinland-Pfalz übernimmt bis zu 50 % der Frequenzzuteilungskosten, die die BNetzA zum Schutz der zu nutzenden Übertragungskapazitäten erhebt (max. 20.000,- €).

Die Ausschreibung wurde nach der Beschlussfassung der Versammlung am 8. Oktober 2021 auf der Website der Medienanstalt Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Damit beginnt die Bewerbungsfrist, sie läuft bis zum 8. November 2021. Die Befassung mit der Auswahlentscheidung ist für die Sitzung des Rechts- und Zulassungsausschusses der Medienanstalt am 22. November 2021 bzw. für die Versammlung am 6. Dezember 2021 vorgesehen.

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