Anfang der Woche haben wir über den inszenierten Skandal um die vermeintlich geplante Schlachtung eines Kaninchens im Rahmen der bigFM-Rubrik „Adrenalin Challenge“ berichtet.
Die kontroverse Aktion ist nun zu Ende gegangen. Anders als in Dänemark, wo ein Radiosender schon im Mai 2015 dieselbe Frage durchspielte, wurde das bigFM-Kaninchen (erwartbarerweise) verschont und im Tierheim Stuttgart untergebracht. Wie bigFM mitteilt, befand es sich zu keinem Zeitpunkt im Studio und Moderator Rob Green habe auch nie vorgehabt das Kaninchen wirklich zu schlachten.
Der Sender betont, dass die Aktion von Beginn an von „Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V.“ begleitet wurde. Auch mit dem Stuttgarter Tierheim habe man sich ausgetauscht.
bigFM Moderator Rob Green: „Wir wussten alle, dass diese Challenge provozieren würde. Und es war wichtig, dass so kontrovers, so emotional und leidenschaftlich diskutiert wurde, auch über Moral und Doppelmoral. Darf ich Fleisch essen aber gegen die Schlachtung des Kaninchens sein? Regen sich viele nur über die Challenge auf, weil es um ein süßes Kaninchen geht?“
Über den Sinn solcher PR-Aktionen im Radio lässt sich trefflich streiten, gerade wenn sie bekannte Strickmuster wiederholen und dabei als vermeintliche Höreridee inszeniert werden. Für bigFM gab es viele Medienreaktionen und Aufregung in den Sozialen Netzwerken, aus dieser Perspektive hat die Kaninchen-Challenge ihren Hauptzweck erfüllt. Man kann dem Sender aber zugutehalten, dass er parallel und mit seiner Nachbereitung einer gesellschaftlichen Frage eine Plattform verschafft hat. Aufmerksamkeit erheischen geht – wie viele Radio-PR-Aktionen immer wieder zeigen – auch deutlich inhaltsleerer und sinnfreier.
Eine Online-Petition, die sich gegen die Aktion richtete, fand 87.000 Unterstützer.