Bei Arbeiten an einem 220 Meter hohen Antennenmast auf dem Hohen Meißner in Nordhessen ist heute Morgen eine Arbeitsgondel aus etwa 50 Meter Höhe abgestürzt. Drei Arbeiter eines auf Antennenarbeiten spezialisierten Berliner Unternehmens sind dabei tödlich verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei fuhren die drei Mitarbeiter mit einer Wartungskabine – ähnlich einer Seilbahn – zu dem Sendemast hinauf. In einer Höhe von etwa 50 Metern sei es dann zu Komplikationen gekommen. Die Kabine soll zunächst am Stahlseil freischwingend gehangen haben und sei von dort dann offenbar zu Boden gestürzt. Wie hessenschau.de berichtet, deuten erste Hinweise auf einen technischen Defekt an einer Seilwinde als Ursache für das Unglück hin. Dies hätten die bisherigen Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik des Regierungspräsidiums Kassel ergeben, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der Sendeanstalt. Zeugen, die das Geschehen vom Boden aus mitverfolgen mussten, wurden vor Ort seelsorgerisch betreut.
Der Hohe Meißner ist ein Bergmassiv im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis nahe der Kleinstadt Hessisch Lichtenau, rund 40 Kilometer südöstlich von Kassel. Dort befindet sich der Sender Hoher Meißner, der bereits 1955 in Betrieb genommen wurde. An dem Sendestandort des Hessischen Rundfunks sollte bis Ende September eine neue Antenne montiert werden, mit der Radioprogramme im DAB+ Standard ausgestrahlt werden sollen. Der im Grenzgebiet zwischen Hessen und Thüringen gelegene Standort wird künftig auch vom Mitteldeutschen Rundfunk mitbenutzt werden.
„Unsere Gedanken und unser ganzes Mitgefühl gelten den Familien der drei Männer, die auf so schreckliche Weise ihr Leben verloren haben“, sagten MDR-Intendantin Karola Wille und hr-Intendant Manfred Krupp bei Bekanntwerden des Unglücks am Vormittag.