Ahrtalradio kann weitersenden – Veranstalter erhält Zulassung bis zum 2. Januar 2022

  • Montag, 4. Oktober 2021
  • Pressemitteilung der Medienanstalt RLP

Seit 4. September sendet das Ahrtalradio im Gebiet der Flutkatastrophe an der Ahr. In vier Wochen teils ehrenamtlich geleisteten Sendebetriebs hat der Initiator Christian Milling viel Zuspruch und bundesweite Aufmerksamkeit erhalten. Seinem erneuten Antrag auf Zulassung als Veranstaltungsradio hat der Hauptausschuss der Medienanstalt Rheinland-Pfalz im Eilverfahren entsprochen. Das viel gelobte Serviceradio auf UKW kann daher den Sendebetrieb bis zum 2. Januar 2022 aufrechterhalten.

Der Radiounternehmer Christian Milling hatte bereits im August erstmals eine befristete Zulassung als Veranstaltungsradio beantragt und erhalten. Nach den ersten, sehr positiv aufgenommenen Wochen des Sendebetriebs bewilligte der Hauptausschuss der Medienanstalt Rheinland-Pfalz seinen erneuten Antrag auf Erteilung einer entsprechenden Zulassung und Zuweisung für das Sendegebiet Kreis Ahrweiler / Ahrtal im Umlaufverfahren. Das bis zum Jahreswechsel befristete Projekt ergänzt in einer Ausnahmesituation die Informationsangebote der Zeitungen und der elektronischen Medien in der Region.

Albrecht Bähr, Vorsitzender der Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, äußert sich erfreut über die Fortführung des Radioprojekts: „Die Verantwortlichen des Ahrtalradios haben mit Engagement, Mut und viel Herz in kurzer Zeit ein Lokalradio aufgebaut, das den Bewohner*innen des Ahrtals in schwierigen Situationen auf vielerlei Art Unterstützung bietet. Wir freuen uns, mit der zweiten Zulassung kurzfristig den Startschuss zur nächsten Projektphase geben zu können. Das Ahrtalradio wird weiterhin gebraucht!“

Wie auch bisher wollen die Macher*innen des Ahrtalradios den Wiederaufbau der Region unterstützen, die Menschen motivieren, unterhalten, Bindeglied sein für alle ohne Smartphone und Internetzugang sowie aktiv Hilfestellung leisten bei sich aus der Flutkatastrophe ergebenden Fragen und Problemen. Insbesondere sollen im Programm Inhalte angeboten werden, die aufgrund der Flutkatastrophe aktuell anderweitig nicht realisiert werden können: Studio-Gottesdienste, Organisation von lokalen Treffpunkten und Veranstaltungen, Ratgeber im Bereich Versicherung, Handwerk etc.

Im Radioprogramm sollen die Fortschritte der Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten journalistisch begleitet werden. Auch soll durch Faktenchecks bewussten Falschmeldungen in sozialen Medien entgegengewirkt werden sowie über Betrugsversuche, z.B. durch „falsche Polizisten“ oder „Fake-Statiker“ etc. gewarnt werden. Das Programm wird durch den Veranstalter aus Eigenmitteln sowie ggf. auch aus Werbeeinnahmen finanziert und mit ehrenamtlichen Helfer*innen realisiert. Ein etwaiger Einnahmenüberschuss soll wieder – wie voraussichtlich nach Ablauf der ersten Zulassung als Veranstaltungsradio – an Bedürftige aus der Region gespendet werden. Christian Milling hat zugesagt, der Medienanstalt RLP während des Zulassungszeitraums sowie zum Jahresende 2021 über die gespendeten Mittel zu berichten.

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