Am Montag, 1.4.1991, ist die Ermordung von Treuhand-Chef Carsten Rohwedder das Top-Thema der ersten Ausgabe der BLR-Nachrichten. Der FC Bayern München hält Platz drei in der Fußballbundesliga und an der Universität in Erlangen absolviert ein junger Student namens Markus Söder sein erstes juristisches Staatsexamen. Seit diesem 1. April vor 30 Jahren versorgt die solidarisch finanzierte BLR, die Dienstleistungsgesellschaft für bayerische Lokalradioprogramme, 55 ausschließlich privat finanzierte Lokalradios in Bayern mit Audio-Content aus Bayern, Deutschland und der Welt: Nachrichten, Korrespondentenberichte, Mantelprogramm und technische Dienstleistungen. Heute ist die BLR nicht nur ein wichtiger Content Partner für den bayerischen Lokalfunk, sondern auch ein Treiber technischer Entwicklungen für die digitale Produktion und Distribution von Audio-Content.
Kein anderes Bundesland in Deutschland verfügt über ein derart vielfältiges Lokalradio-Netz wie der Freistaat. Dass sich die Radiolandschaft in Bayern seit Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts so positiv entwickelt hat, liegt an verschiedenen richtigen Weichenstellungen. Die BLR hat mit Sicherheit ihren Teil zur bayerischen Erfolgsgeschichte beigesteuert. Getreu dem Motto „nicht das Rad neu erfinden, sondern dessen Lauf stetig verbessern“, haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig neue Sendeformate entwickelt, die aktuelle Berichterstattung an die jeweils wachsenden Anforderungen angepasst und die Digitalisierung der Programm- und Distributionstechnik vorangetrieben.
Heute ist die BLR in der Lage, allen Anforderungen an einen modernen technischen und journalistischen Dienstleister gerecht zu werden. Denn mit fortschreitender Digitalisierung haben sich die Aufgaben auch an lokale Hörfunkanbieter drastisch verändert. Neben UKW gibt es DAB+ als relevanten Verbreitungsweg. Es gibt Lokalprogramme auch via Livestream. Lokalsender im Internet konkurrieren mit originären Webradios, Podcasts und diversen Musikdiensten, die das Hörverhalten der Menschen verändert haben. Um immer neue technische Anforderungen bedienen zu können, setzt die BLR, die seit zehn Jahren auch Kooperationspartner der Nachrichtenagentur dpa ist, heute auf ausschließlich IP-basierte Produktion und Distribution. Mit einem cloudbasierten Content-Managementsystem namens BayCloudNet, verschafft die BLR den bayerischen Lokalsendern ein bislang nicht gekanntes Höchstmaß an Programmautonomie.