Digitalradio in NRW: Lokalmux für Köln geplant

Gefühlt verschläft Deutschlands einwohnerreichstes Bundesland Nordrhein-Westfalen den Sprung ins digitale Radio DAB+. Die dortige Landesanstalt für Medien NRW (LfM) äußerte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu DAB+ und verweist auf den ausbleibenden Erfolg des Übertragungswegs. Eine Ausschreibung von landesweiten Kapazitäten in Nordrhein-Westfalen ist zuletzt aus Mangel an Interessenten gescheitet. Selbst der letzte noch verbleibende Sender domradio (sendet derzeit noch im Mux des WDR – Anm. der Redaktion) plant den Wechsel in den zweiten Bundesmux.

Ob es in Nordrhein-Westfalen künftig dennoch Privatradio auf DAB+ geben kann, haben wir bei der LfM erfragt. In der Antwort heißt es: „Sobald sich – gestützt u.a. durch einen Erfolg des 2. Bundesmux – ein belastbarer Bedarf für NRW ergibt, stehen Übertragungskapazitäten sowohl für einen eigenen landesweiten privaten Multiplex als auch für ein „regionalisiertes“ Vorgehen zur Verfügung. Dafür hat die LfM ein Bedarfskonzept über die Staatskanzlei NRW und mit deren Unterstützung an die Bundesnetzagentur übersandt“.

Rheinlandmux in den Startlöchern
Nach Informationen der radioWOCHE gibt es bereits einen Interessenten, der gerne die Technik für einen Kölner Multiplex zur Verfügung stellen würde. Die Pulheimer Firma Nano-Comp electronic GmbH verkauft deutschlandweit günstige technische Lösungen für die DAB+ Verbreitung. In Italien laufe die Technik störungsfrei sagte uns Nano-Comp Geschäftsführer Moritz Grosse. Die ersten Sender für den Rheinlandmux stehen auch schon in den Startlöchern. So haben das Gay Music Radio lulu.fm, Antenne Sylt, das Hochschulradio Kölncampus, Absolut Hot, Mega Radio und Kultradio aus Bayreuth ihr Interesse angemeldet. Auch die von Nano-Comp mitbetriebene Antenne Pulheim hat ein Interesse an der DAB+ Verbreitung, ebenso Topstar Radio, das bald als Antenne Luxemburg auf Sendung gehen möchte.

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