Im NRW-Lokalfunk fanden in dieser Woche die ersten Warnstreiks seit mehr als 20 Jahren statt. Die Frühteams von Radio Wuppertal, Radio Essen und Radio Köln waren am 21. November im Ausstand. Von 8 bis 10 Uhr haben die fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeit ruhen lassen. In der Folge fielen Lokalnachrichten aus und das Programm musste geändert werden. Auch bei Radio Essen gab es weniger Lokales im Programm als gewohnt. Stattdessen informierte der freiberufliche Morgenmoderator die Hörer um halb 9 und halb 10 darüber, dass die lokalen Nachrichten ausfielen, weil die Festangestellten im Ausstand waren. Die Gewerkschaften ver.di und DJV hatten zu den Warnstreiks aufgerufen.
„Die Hörer von Radio Köln und Radio Wuppertal mussten mit dem Mantelprogramm Vorlieb nehmen – es gab weder lokale Nachrichten noch lokale Inhalte. Wenn die Arbeitgeber nicht bald ein verbessertes Angebot vorlegen, könnte das noch öfter passieren, und zwar auch in anderen Sendern!“, erklärt Volkmar Kah, Verhandlungsführer des DJV-NRW.
Die Arbeitgeber boten im September bei der letzten Verhandlungsrunde 2,1 Prozent ab dem 1. Oktober 2017 bei 24 Monaten Laufzeit oder einmalig 600 Euro bis Mitte 2018. Der letzte Tarifvertrag ist zum 30. April 2017 ausgelaufen. Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht noch nicht fest.