Am morgigen 13. Februar steht wieder der „Welttag des Radios“ an. Diesen hat die UNESCO 2012 auf Anregung Spaniens hin ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit stärker auf die gesellschaftliche Bedeutung des Radios aufmerksam zu machen. Gewählt wurde das Datum in Erinnerung an die Gründung des United Nations Radio am 13. Februar 1946, kurz nach dem 2. Weltkrieg. Die mittlerweile schon achte Auflage des World Radio Day steht in diesem Jahr unter dem Motto „Dialog, Toleranz und Frieden“.
Radio bedankt sich bei Hörern
In Deutschland hat die Gattungsinitiative Radiozentrale aus diesem Anlass wieder eine besondere Aktion organisiert. Mit einem Spot unter dem Titel „Ich bin Dein Radio! Dein Leben ist mein Programm.“ möchte sich das Radio bei allen Hörern bedanken. Diese akustische Hommage greift unterschiedliche Momente und Themen mit Wiedererkennungseffekt auf: Das morgendliche Wecken, das Spielen der Lieblingslieder, der Soundtrack zum ersten Kuss und dem ersten Liebeskummer, die Unterhaltung auf der Autofahrt inkl. Verkehrsmeldungen, die aktuellen Nachrichten aus der Regionen und der ganzen Welt oder die News aus der Bundesliga und vom Bundespräsidenten.
An der „Dankes“-Aktion des Radios beteiligen sich 58 private und öffentlich-rechtliche Sender, die den von Grabarz & Partner und Studio Funk produzierten Spot am 13. Februar in ihr Programm einbetten. Zudem werden Stationen auch mit sendereigenen Programmaktionen die besondere Hörerbeziehung sowie die weltweite Relevanz des Mediums in den Fokus rücken.
„Wenn es ein persönliches ‘Radio-Tagebuch’ geben würde, wären wir alle überrascht, wie oft und in welchen Situationen uns Radio immer begleitet. Es ist wirklich ein Partner, der mit uns durchs Leben geht und einfach nicht aufhört, aktuell zu sein.“, sagt Grit Leithäuser, Geschäftsführerin Radiozentrale. „Und nun nutzen wir diesen Tag stellvertretend, um allen Hörern von und mit dem Radio ein Dankeschön auszusprechen. Denn Partnerschaft lebt von gegenseitiger Anerkennung und den kleinen Überraschungen – auch im Alltag.“
Teilnehmende Sender
104.6 RTL, 105’5 Spreeradio, 89.0 RTL, 917XFM – Hamburgs Musiksender, antenne FRANKFURT, ANTENNE MÜNSTER, Antenne MV, Antenne NIEDERSACHSEN, baden.fm, Bayernwelle SüdOst, big FM, bremen 1, bremen 4, DAS NEUE Radio Seefunk, Dein Radio, delta radio, DOMRADIO.DE, DONAU 3 FM, ENERGY SACHSEN, Foerde-Radio, HITRADIO antenne 1, HITRADIO OHR, LandesWelle THÜRINGEN, Limited.FM, NDR 2, N-JOY, PowerRadio94, R.SA, Radio 8, Radio Alpenwelle, radio BAMBERG, Radio Bielefeld, RADIO BOB! Rock´n Pop, Radio BOB! Rockt Schleswig-Holstein, Radio Brocken, radio EUROHERZ, Radio Galaxy, Radio Gong 96,3, radio HERFORD, radio HOCHSTIFT, radio LIPPE, Radio Potsdam, RADIO PSR, RADIO REGENBOGEN, RADIO SALÜ, Radio SAW/ Rockland, RADIO TEDDY, Radio Ton, Radio WSW, Radio38, Radio7, rbb 88.8, ROCK ANTENNE Hamburg, RPR1., Schwarzwald Radio, SR1, SR3, STAR FM 87,9 Maximum Rock!, STAR FM Nürnberg
Radio bleibt Leitmedium
„Radio bleibt auch in Zeiten des digitalen Umbruchs das unangefochtene Leitmedium. Der beste Beleg dafür ist: Radio wird in diesem divergenten und fragmentierten Medienumfeld insgesamt von beinahe 80 Prozent der Bevölkerung täglich über vier Stunden am Tag gehört. Besonders freut mich das große Interesse an qualitativ hochwertigen Audioinhalten. Ob Podcasts, Hörbücher oder Hörspiele – Audio boomt. Seit dem Start der neuen ARD Audiothek vor rund einem Jahr wurden bereits 21 Millionen Audios dort abgerufen – Tendenz steigend“, sagt Martin Wagner, der Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission und BR-Hörfunkdirektor.
Die besondere Kraft des Radios
„Radio ist Nahrung. Es erweckt die grundlegende Humanität, die in uns allen steckt. Das Radio ist von Natur aus eine Plattform, um in den Dialog zu treten, und Radio – wenn es richtig gemacht wird – weckt unsere Emotionen; Stimmen, die geteilten Klänge des Lebens, das geht noch über die Messages und Meinungen hinaus, die es vermittelt. Wir hören uns gegenseitig. Wir hören, was ungesagt bleibt. Wir beginnen zu verstehen. Und in einer Welt, in der es so viel belanglosen Lärm gibt, ist dies die Basis für Toleranz und Frieden“, erklärt die kanadische Journalistin Jennifer Bakody, die drei Jahre lang im Kongo für das UN-Projekt Radio Okapi gearbeitet und über die Erfahrungen dort ein Buch geschrieben hat. „Ich kam 2004 im Kongo, als ich den zentralen Newsroom von Radio Okapi in der Hauptstadt Kinshasa betrat, war eines der ersten Dinge, die ich bemerkte, dieses Segment, das die Station als kurzen Jingle zwischen Moderation und Musik einsetzte. Es wurde ,Okapi Message‘ genannt – Menschen konnten in ihr nächstgelegenes UN-Büro gehen und eine schriftliche Botschaft für Verwandte hinterlassen, zu denen sie während des Kriegs den Kontakt verloren oder von denen sie seitdem nichts mehr gehört hatten. Einfach sagen „Ich lebe, hier bin ich“, in Kisangani, Shabunda, Mbuji-Mayi, Kindu, wo ich zu Anfang eingesetzt war. Radio Okapi schuf die Infrastruktur – von diesem simplen Anfängen ausgehend, hin zur Produktion anspruchsvollerer Inhalte. Es wurde eine Plattform für Ideen und Bedenken, um sie zu diskutieren und zu debattieren.“
„An diesem Welttag des Radios feiern wir die einzigartige, weitreichende Kraft des Radios, unseren Horizont zu erweitern und harmonischere Gesellschaften zu schaffen. Radiostationen – von großen internationalen Networks bis hin zu Community-Stationen – erinnern heute unter dem Motto ,Dialog, Toleranz und Frieden‘ an die Bedeutung des Radios, wenn es darum geht, öffentliche Debatten anzuregen, bürgerliches Engagement anwachsen zu lassen und zum gegenseitigen Verständnis anzuregen. Seit seiner Erfindung – über hundert Jahre zurück – hat das Radio immer wieder neue Debatten entfacht und neue Ideen zu den Menschen nach Hause, in Dörfer, Universitäten, Krankenhäuser und an die Arbeitsstätten gebracht. Bis zum heutigen Tag, kann der Dialog über den Äther ein Gegenmittel zur Negativität, die manchmal im Netz vorzuherrschen scheint, bieten. Darum arbeitet die UNESCO daran, die Vielfalt an Radiostationen überall auf der Welt zu erhöhen. Radio ist immer noch eines der schnellsten Medien, das Menschen einbinden kann, die es gibt“, erklärt UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay.
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