UKW-Radio in der Schweiz könnte länger senden

Die Zukunft des UKW-Rundfunks in der Schweiz ist wieder Thema im Bundeshaus. Die Nationalratskommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF-N) will erreichen, dass die geplante Abschaltung Ende 2026 verschoben wird.

Entscheid mit hauchdünner Mehrheit

Das Abstimmungsergebnis fiel extrem knapp aus: 10 Ja- zu 10 Nein-Stimmen, bei vier Enthaltungen. Den Ausschlag gab der Stichentscheid von Kommissionspräsident Philipp Kutter (Mitte/ZH).

Forderung: Verlängern statt Abschalten

Statt wie geplant am 31. Dezember 2026 Schluss zu machen, sollen die bestehenden UKW-Funkkonzessionen über diesen Termin hinaus gültig bleiben. Alternativ wird vorgeschlagen, ab 2027 ein neues Vergabeverfahren zu starten.

Streit um Folgen für Lokalradios

Eine deutliche Minderheit in der Kommission sieht keinen Handlungsbedarf. Die Mehrheit warnt jedoch vor Nachteilen für private Lokalradios: Sinkende Werbeeinnahmen und eine Abwanderung der Hörer zu ausländischen Sendern seien zu befürchten.

Erfahrungen der SRG als Argument

Die SRG hat ihre UKW-Verbreitung Anfang des Jahres beendet – mit spürbaren Folgen: Rund ein Viertel der Hörerschaft ging verloren, der Marktanteil sank im ersten Quartal um sechs Prozentpunkte auf 53 %. Die SRG ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Zahlen mit der weiteren Digitalisierung wieder erholen.

Ausblick: Ob UKW in der Schweiz eine Zukunft hat, liegt nun in den Händen des Bundesrats – die Debatte dürfte die Branche noch lange begleiten.

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