Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) plant, ihre Programme wieder über Ultrakurzwelle (UKW) auszustrahlen. Dieser Schritt folgt auf die Entscheidung des Schweizer Parlaments, die UKW-Verbreitung im Land weiterhin zu ermöglichen. Die SRG sieht darin einen klaren Auftrag, nachdem sich die politischen Rahmenbedingungen, die zur ursprünglichen Abschaltungsentscheidung Ende 2024 führten, verändert haben.
Ursprünglich hatte sich die SRG an die vor über zehn Jahren getroffene Branchenvereinbarung mit dem Bund gehalten und die Abschaltung ihrer UKW-Sender per Ende 2024 beschlossen. Dies sollte insbesondere den privaten, werbefinanzierten Radios den Umstieg erleichtern. Durch den jüngsten Beschluss von National- und Ständerat, die UKW-Nutzung zu verlängern, hat sich die Lage jedoch gewandelt.
Angesichts der politischen Signale und der Erwartungshaltung von Teilen der Bevölkerung nimmt die SRG ihre Rolle wahr und will die notwendigen Schritte für eine Rückkehr auf die analoge Frequenz einleiten. Ein vollständiger Verzicht auf UKW hätte aus Sicht der SRG nur dann Sinn ergeben, wenn die gesamte Radiobranche – wie ursprünglich geplant – bis Ende 2026 den Schritt zur Digitalisierung vollzogen hätte. Da einige private Sender derzeit noch nicht zu diesem Schritt bereit sind, könne es sich die SRG nicht leisten, weiterhin auf die Reichweite der UKW-Verbreitung und die damit verbundenen Hörerinnen und Hörer zu verzichten.
Trotz der geplanten Rückkehr betont die SRG, dass die Digitalisierung des Radiokonsums unaufhaltsam sei. Bereits jetzt erfolgen neun von zehn gehörten Radiominuten digital. Daher werde der Fokus weiterhin stark auf den digitalen Kanälen und DAB+ liegen, um dem Großteil der Hörerschaft gerecht zu werden, der den digitalen Wechsel bereits vollzogen hat.
Konkrete Zeitpläne und weitere Schritte können erst kommuniziert werden, wenn die neuen Rahmenbedingungen durch den Bundesrat und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) festgelegt sind. Die SRG kündigt an, die Rückkehr auf UKW zum gesetzlich, technisch und wirtschaftlich bestmöglichen Zeitpunkt umzusetzen.
