Bereits im März 2016 hat der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) den Weg für einen eigenen Digitalradio-Multiplex in Leipzig freigemacht. Man wolle „eine kostengünstige digitale Hörfunkversorgung mit privaten Radioprogrammen im Stadtgebiet von Leipzig ermöglichen“, hieß es. Geplant ist ein zunächst einjähriger Testbetrieb nach § 26 Abs. 1 SächsPRG Projekte zur Erprobung neuer Techniken, neuer Nutzungs- oder Anbieterformen. Dieser kann um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Nach Informationen der radioWOCHE könnte der Leipziger Digitalradio Multiplex bereits in den ersten Wochen des neuen Jahres ausgeschrieben werden. Noch ist aber nicht genau geklärt von welchem Standort aus gesendet werden soll. In Frage kommen einige hohe Gebäude in der Messestadt, ein vorhandener DAB+ Funkturm kann aus Kostengründen voraussichtlich nicht genutzt werden. Im Moment laufen die abschließenden Beratungen dazu. Die SLM plant die Erprobung eines Small Scale Konzepts, welches auf einer Open-Source Software und günstigen Hardware-Komponenten beruht.
„Der SLM liegen auch Interessensbekundungen sächsischer Radiomacher vor“, nimmt SLM-Geschäftsführer Martin Deitenbeck die wichtigste Frage vorweg, denn der Digitalradio-Multiplex will ja auch mit Programmen gefüllt werden, bis zu 15 Sender passen in einen solchen Multiplex. Die SLM plant die Verbreitungskosten für den vorgesehenen Projektzeitraum zu übernehmen. Damit haben die Sender lediglich die Betriebskosten zu tragen.
Unabhängig von dem Leipziger Digitalradio-Test plant die Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien einen zweiten Test in der Universitätsstadt Freiberg. Hier plant die SLM ebenfalls eine Small Scale Lösung.