Schweden: Expertenkommission fordert FM-Pflicht für Neuwagen

In Schweden sorgt ein neuer Vorschlag der staatlichen Distributionskommission für Aufmerksamkeit in der Radiobranche. In ihrem aktuellen Teilbericht an die Regierung empfiehlt die Kommission, eine gesetzliche Pflicht für den analogen UKW-Empfang in allen neuen PKW und Bussen einzuführen. Damit reagieren die Experten auf die spezifische Versorgungslage im Land und die zentrale Bedeutung des Radios für die Sicherheit der Bevölkerung.

Bisher schreibt das EU-Recht lediglich vor, dass neue Fahrzeuge digitale Radiodienste empfangen können müssen, was in der Praxis vor allem die Integration von DAB+ bedeutet. Die schwedische Untersuchung kommt jedoch zu dem Schluss, dass das digitale Netz in absehbarer Zeit nicht die gleiche flächendeckende Reichweite erzielen wird wie das bestehende UKW-Netz. Besonders in ländlichen Regionen, in denen weder DAB noch das mobile Internet stabil funktionieren, bleibe der analoge Rundfunk das wichtigste Medium für Nachrichten und Notfalldurchsagen.

Die Kommission betont in ihrem Bericht, dass der Zugang zu Information im Auto von öffentlichem Interesse sei. Eine entsprechende Ergänzung der Fahrzeugverordnung soll sicherstellen, dass Radiogeräte in Neuwagen künftig zwingend beide Standards unterstützen. Damit soll die Erreichbarkeit der Hörer auch in Gebieten ohne digitalen Ausbau garantiert werden.

Zusätzlich spricht sich die Untersuchung für eine stärkere Sichtbarkeit von öffentlich-rechtlichen Inhalten auf digitalen Plattformen aus. Um die Medienvielfalt zu wahren und den Bürgern den Zugang zu relevanten Informationen zu erleichtern, plädieren die Experten für eine sogenannte Highlight-Regelung. Diese soll sicherstellen, dass Inhalte von allgemeinem Interesse im Internet und auf Benutzeroberflächen leichter auffindbar sind.

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