Baden-Württembergs Staatsminister Klaus-Peter Murawski (Grüne) hat am Montag Wolfgang Kreißig zum neuen Präsidenten der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) ernannt und den neuen Gesamtvorstand bestellt. Zugleich dankte er dem scheidenden Vorstand für seine jahrelangen Verdienste. Der parteilose promovierte Jurist Kreißig ist seit zehn Jahren im Staatsministerium, der baden-württembergischen Staatskanzlei, tätig, zuletzt als Leiter des Medienreferats. Kreißig kann auf eine Sportlerlaufbahn zurückblicken, war 1996 und 2000 Deutscher Meister im Hochsprung und mehrmaliger Olympia-Teilnehmer. Später wurde er Richter am Stuttgarter Landgericht, ehe er in die Staatskanzlei wechselte.
Am 9. März 2017 hatte der Landtag von Baden-Württemberg Kreißig zum neuen Präsidenten der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) gewählt. Stellvertretende Vorsitzende wird die Medienanwältin Bettina Backes, die in den vergangenen zwölf Jahren bereits stellvertretendes Mitglied des Vorstands war. Sie ist die Ehefrau von SWR-Moderator und Nachtcafé-Gastgeber Wieland Backes und galt als ursprüngliche Favoritin der Grünen für den Präsidentenposten, wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet. Die weiteren neuen Mitglieder des Vorstands – Ines Müller-Hansen, Professorin für KulturMedia Technologie in Karlsruhe, und die ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Anneke Graner sowie das langjährige Vorstandsmitglied Hans-Peter Welte – wurden ebenfalls für sechs Jahre gewählt. „Der neue Vorstand der LFK ist damit insgesamt jünger und weiblicher“, so Murawski. „Mit Ines Müller-Hansen wird auch das aktuell immer bedeutendere Thema Medienkompetenz noch stärker direkt im Vorstand der LFK verankert.“
Staatsminister Murawski dankte zudem dem bisherigen Vorstand unter Thomas Langheinrich für seine langjährigen Verdienste: „Präsident Langheinrich hat in seiner zwölfjährigen Amtszeit zahlreiche Akzente gesetzt und unter anderem als Europabeauftragter aller Landesmedienanstalten bundesweit und in Europa die Landesanstalt für Kommunikation mit großem Einsatz und Sachverstand vertreten. In der Amtszeit von Langheinrich fand und findet ein fundamentaler Wandel der Medienwelt statt.“ Langheinrich sei es gelungen, die maßgeblichen Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und sie mit seinem gut aufgestellten Team kraftvoll anzugehen.
Murawski hob in diesem Zusammenhang auch die Leistung des ausscheidenden Gesamtvorstands hervor, in welchem beispielsweise Prof. Dr. Armin Dittmann nahezu 25 Jahre aktiv war und zusammen mit den ehemaligen Landtagsabgeordneten Hans Beerstecher und Hans Georg Junginger erfolgreich die Medienregulierung in Baden-Württemberg mitgestaltete.
Als wesentliche Aufgaben des neuen LKF-Vorstandes bezeichnete Staatsminister Murawski die Herausforderungen des konvergenten Medienzeitalters sowie die Fragestellungen, die sich in der digitalisierten Medienwelt auch im Zusammenhang mit Phänomen wie Fake News, Hatespeech oder Social Bots ergeben. „Fragen der Medienregulierung haben einen maßgeblichen Einfluss auf öffentliche Meinungsbildungsprozesse, eine konstruktive Streitkultur und letztlich auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Staatsminister Murawski.