Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) wählte heute im Rahmen der konstituierenden Sitzung in der Sächsischen Staatskanzlei seine neue Führung für die nächste sechsjährige Amtszeit. Zum Präsidenten des Medienrates wurde erneut Michael Sagurna gewählt, Grit Wisskirchen zur Vizepräsidentin. Als weitere Medienräte gehören außerdem Eva Brackelmann, Prof. Markus Heinker LL.M. und Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz dem Gremium an.
Für Michael Sagurna ist es bereits die zweite Amtszeit im Medienrat der SLM. Im Dezember 2012 wurde er an die Spitze des Gremiums gewählt und übernahm die Nachfolge von Dr. Uwe Grüning, der sein Amt aus persönlichen Gründen niederlegte. Sagurna ist seit März 2013 Mitglied in der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) und stellvertretendes Mitglied der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM).
Sagurna ist studierter Jurist (Universität Bonn) und absolvierte eine Journalistenausbildung als Stipendiat beim katholischen „Institut zur Förderung Publizistischen Nachwuchses“ in München. Zunächst arbeitete er als freier Korrespondent für die ARD-Hörfunksender und war in seiner Tätigkeit als Radiojournalist auch im Ausland tätig, auch in der Kriegs-berichterstattung. Danach ging er nach Berlin als Redakteur und Moderator des RIAS-2-Programms. Für das RIAS-Fernsehen folgte dann wiederum in Bonn die Tätigkeit als Fernsehkorrespondent und stellvertretender Studioleiter.
1991 erhielt Sagurna die Berufung zum Regierungssprecher des Freistaates Sachsen durch den damaligen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf. 1995 wurde er darüber hinaus Staatssekretär und Stellvertreter des Chefs der Staatskanzlei und ab 1998 Medienbeauftragter Sachsens.
Prof. Dr. Georg Milbradt holte ihn 2007 in sein Kabinett als Staatsminister und Chef der Sächsischen Staatskanzlei. Mit dem Rücktritt des Ministerpräsidenten schied er 2008 aus der sächsischen Regierung aus.
In der Zeit seiner politischen Tätigkeit in Sachsen engagierte sich Sagurna seit 1991 insbesondere beim Aufbau der Filmwirtschaft- und Medienförderung der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie für den Medienstandort Sachsen. Er war langjähriges Mitglied und Vorsitzender im Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung. Von 1994 bis 2010 gehörte er dem Rundfunkrat der Deutschen Welle an.
Grit Wisskirchen absolvierte an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Potsdam/Babelsberg ein Studium mit dem Abschluss Trickfilmzeichnerin (Diplomdesigner FH).
Anschließend arbeitete sie bis 1991 im DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden als Animatorin für Kinderzeichentrickfilme.
Von 1992 bis 2001 war sie bei der Deutschen Telekom als Mitglied der Geschäftsleitung in diversen Niederlassungen und der Direktion Leipzig in den Bereichen PR, Management und Marketing tätig.
Seit 2001 ist Grit Wisskirchen neben Ralf Kukula geschäftsführende Gesellschafterin der Balance Film GmbH in Dresden. Der Schwerpunkt der Filmproduktionsfirma liegt in der Entwicklung und Herstellung von Animations- und Dokumentarfilmen für Kino und Fernsehen.
Von 2006 bis 2014 war sie Vorsitzende des Vorstandes des Deutschen Institutes für Animationsfilm (DIAF). Außerdem ist sie seit 2008 Mitglied des Vorstandes des Mitteldeutschen Film- und Fernsehproduzentenverbandes (MFFV) und Mitglied des Aufsichtsrates der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM).
Der neue Medienrat der SLM wurde durch die Mitglieder des Sächsischen Landtages am 9. November 2016 mit der für die Kandidaten notwendigen jeweiligen Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt. Gesellschaftlich relevante Gruppen, Medienverbände und die SLM-Versammlung konnten bis Ende August dieses Jahres Personen für eine Mitgliedschaft im Entscheidungsgremium der Landesmedienanstalt vorschlagen. Die Repräsentanten des ehrenamtlichen Beschlussorgans der SLM müssen entsprechend des Sächsischen Privatrundfunkgesetzes über eine besondere Eignung auf dem Gebiet der Medienwirtschaft, der Medienwissenschaft, der Rechtswissenschaft, der Medienpädagogik, der Rundfunktechnik, des Journalismus oder sonstiger Kommunikationsbereiche verfügen.
Die SLM ist eine staatsferne und unabhängige Anstalt des öffentlichen Rechts. Ihre Aufgabe ist die Entwicklung und Förderung des privaten Rundfunks in Sachsen. Sie lizenziert private Radio- und Fernsehveranstalter und beaufsichtigt die Programme. Darüber hinaus engagiert sich die SLM im Bereich der Vermittlung von Medienkompetenz, fördert medienpädagogische Projekte und die Digitalisierung der Rundfunktechnik, unterstützt Forschungsvorhaben und vergibt mit den Landesmedienanstalten in Thüringen und Sachsen-Anhalt den „Rundfunkpreis Mitteldeutschland“ bzw. mit dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus den „Medienpädagogischen Preis“.