LFK führt Strahlungsversuch mit Kleinstsender für lokale Digitalradio-Versorgung durch

Kleine, nicht so kostenintensive Sendeanlagen mit geringer Leistung (200 Watt) und mit vergleichsweise niedrigem Standort können einen begrenzten lokalen Bereich durchaus mit einem DAB+-Hörfunkangebot versorgen. Das ist das Ergebnis eines großangelegten Strahlungsversuches, den die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) mit einem DABKleinleistungssender (Low Tower Low Power) in Stuttgart durchgeführt hat. Für den urbanen städtischen Bereich reicht einer dieser „Mini-Sender“ allerdings nicht aus. Ähnlich wie beim Mobilfunk müssten mehrere dieser kleinen DAB-Sender in sich überlappenden Funkzellen angeordnet werden, um ein Angebot für eine Großstadt wie Stuttgart realisieren zu können. Voraussetzung ist eine dezidierte Netzplanung.

Im März 2015 führte die LFK in Stuttgart einen Strahlungsversuch mit einem DAB-Sender im Kanal 12A mit geringer Leistung (ERP: 200 Watt) und niedriger Antennenhöhe (71 m) durch. Mit diesem Versuch wollte die LFK zum einen herausfinden, wie die subjektive Empfangbarkeit dieses Low Tower Low Power Senders im städtischen Umfeld bei unterschiedlichem Fehlerschutz ist. Zum anderen sollten Testpersonen die Empfangbarkeit dieses Senders im Vergleich zu den exponierten Stuttgarter Hochleistungssendern (ERP: 10 kW) Fernsehturm und Frauenkopf bewerten. Um die Empfangsqualität zu ermitteln, wurden objektive Messungen und subjektive Empfangstests mit handelsüblichen tragbaren DAB-Empfängern herangezogen. Dabei stellte sich heraus, dass der getestete Kleinstsender nicht ausreichte, um im gesamten Innenstadt-Bereich von Stuttgart einen brauchbaren Mobil- und Indoorempfang zu gewährleisten. In einem Radius von drei bis vier Kilometern um den Sendemast gab es aber einen akzeptablen Empfang.

Der vollständige Schlussbericht kann von der Homepage der LFK unter http://www.lfk.de/fileadmin/media/pdf/UntersuchungenDABEmpfang_final_20150907.pdf heruntergeladen werden.

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