
Die aktuelle JIM-Studie 2025 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) liefert neue Kennzahlen zur Mediennutzung von Zwölf- bis 19-Jährigen in Deutschland. Für Radiomacher zeigen die Ergebnisse eine klare Herausforderung auf, da die klassische Radionutzung in dieser Zielgruppe weiter an Boden verliert, während Audioinhalte insgesamt eine hohe Relevanz behalten.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das regelmäßige Radiohören um fünf Prozentpunkte gesunken. Aktuell schaltet nur noch knapp die Hälfte der Jugendlichen, nämlich 51 Prozent, das Radio mindestens mehrmals pro Woche ein. Die tägliche Nutzung liegt bei 27 Prozent. Ein Blick auf die Altersgruppen verrät, dass die Radionutzung bei den Jüngsten zwischen zwölf und 13 Jahren mit 56 Prozent noch am höchsten ist und in den höheren Altersgruppen leicht abnimmt. Trotz der rückläufigen Zahlen geben immerhin 58 Prozent der Befragten an, einen festen Lieblingsradiosender zu haben, was auf eine durchaus vorhandene Bindung hinweist.
Ein Grund für den Rückgang dürfte auch in der Geräteausstattung liegen. Der Besitz eigener Radiogeräte in den Jugendzimmern ist im Vergleich zu 2024 um fünf Prozentpunkte auf nun 30 Prozent gefallen. Im Gegensatz dazu ist das Smartphone mit einer Verbreitung von 98 Prozent das zentrale Zugangsgerät für Medieninhalte.
Während das lineare Radio schwächelt, boomt die Nutzung von Musikstreaming-Diensten weiter. 89 Prozent der Haushalte verfügen über einen Zugang zu Diensten wie Spotify oder Apple Music. Die tägliche Hördauer über diese Plattformen ist signifikant gestiegen und liegt nun bei durchschnittlich 136 Minuten pro Tag, was einem Zuwachs von 21 Minuten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch Podcasts behaupten ihren Platz im Medienmix der Jugendlichen. Etwa ein Viertel der Befragten hört diese Audioformate regelmäßig. Die durchschnittliche Hördauer liegt hier bei 46 Minuten pro Tag. Inhaltlich sind vor allem Comedy- sowie Wissens- und Bildungsformate gefragt, gefolgt von Themen zum aktuellen Zeitgeschehen ,.
Trotz der Konkurrenz durch Social Media bleibt der klassische Rundfunk als Informationsquelle relevant. Die Hälfte der Jugendlichen gibt an, sich über Nachrichten im Fernsehen oder Radio über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren. Online-Angebote von TV- und Radiosendern werden von rund einem Fünftel der Jugendlichen genutzt, um auf dem Laufenden zu bleiben.