Hessischer Rundfunk bildet medienübergreifende Programmdirektion

Der Hessische Rundfunk (hr) wird sich organisatorisch neu aufstellen, entsprechende Pläne wurden gestern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Gremien (Rundfunk- und Verwaltungsrat) vorgestellt. Im Zentrum des Umbaus steht eine Neuaufstellung der Direktionen sowie die medienübergreifende Ausrichtung der Programme.

Der hr wird die bestehende Fernseh- und Hörfunkdirektion mit dem Multimedia-Bereich unter einem Dach zusammenführen und auf diesem Weg eine neue Programmdirektion schaffen. Startschuss ist am 1. August, wenn Heinz Sommer nach 25-jähriger Tätigkeit als hr-Hörfunkdirektor in den Ruhestand geht. Die bisherige Fernsehdirektorin Gabriele Holzner wird dann die neugestaltete Programmdirektion medienübergreifend verantworten.

Daneben bleibt die Betriebsdirektion in ihrer jetzigen Aufstellung weitgehend unverändert bestehen. Das Justiziariat werde direkt beim Intendanten angesiedelt.

„Wir möchten uns noch besser crossmedial ausrichten, um der sich rasant verändernden Mediennutzung Rechnung zu tragen. Digitale Kanäle nehmen immer stärker an Bedeutung zu, und unser Publikum erwartet eine vielfältige Präsenz des hr auf diesen unterschiedlichen Wegen. Nur so können wir auch in Zukunft unseren Auftrag erfüllen. Für die Neuaufstellung werden wir die Anzahl unserer Direktionen reduzieren“, erklärte Intendant Manfred Krupp am Freitag.

Einhergehen soll der Umbau mit einer Veränderung in der Arbeitsweise der hr-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, so Krupp: „Wir müssen uns konsequent an den Interessen und Bedürfnissen der Menschen in Hessen orientieren und die Programminhalte darauf ausrichten. Wir lösen uns von unserer Säulenstruktur. Zukünftig wird in den Programmbereichen integriert für alle Ausspielwege gearbeitet. Damit setzen wir den Weg konsequent fort, den wir mit der crossmedialen Sportredaktion und dem Programmbereich Hesseninformation bereits erfolgreich begonnen haben.

Teamorientierung und eine stärkere Vernetzung über Abteilungsgrenzen hinweg lautet das Credo. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen so ihre Kompetenzen besser einbringen können und mehr Raum für Innovation erhalten. „Weniger Hierarchie, mehr Eigenverantwortung“, fasst es hr-Intendant Krupp zusammen, der unterstreicht, dass ein solcher Kulturwandel im Haus Zeit brauche und die Umsetzung nicht auf Knopfdruck funktioniere.

In den nächsten Wochen soll es beim hr interne Informationsveranstaltungen und Workshops geben, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden und für den geplanten Umbau zu gewinnen.

Neuausrichtung bei hr2-Kultur
Auch die hr-Kulturwelle hr2 steht – wie bereits im vergangenen Jahr bekannt wurde – vor einer Neuausrichtung. Von 6 bis 18 Uhr soll dort künftig klassische und klassiknahe Musik im Fokus stehen und an die Stelle des bisher breiter gefassten Musikprofils treten. Die Stundenuhr würde entsprechend entfallen, Beiträge und Gespräche in die Musikflächen eingebettet werden, das geht aus dem online veröffentlichten Protokoll der Sitzung des Hörfunk-Programmausschusses des hr-Rundfunkrats vom 20. Februar hervor. In dieser Sitzung wurde den Ausschussmitgliedern das Konzept zur Neuausrichtung vorgestellt. Einen breiteren Raum sollen dem vorgestellten Konzept zufolge im Programm künftig die „Auswertung von Archivschätzen“, Verweise auf eigene Sendungen und Veranstaltungen sowie die Einbindung des hr-Sinfonieorchesters und der hr-Bigband einnehmen. „Erfolgreiche und beliebte Sendungen und Formate werden beibehalten“, heißt es im Sitzungsprotokoll weiter.

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