Felix Kovac (Geschäftsführer rt1 Media Group, Augsburg) ist für weitere zwei Jahre als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) bestätigt worden. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Boris Lochthofen (REGIOCAST, Leipzig).
Die Mitgliederversammlung der Interessenvertretung privater Rundfunkveranstalter beschäftigte sich soeben in Berlin im Schwerpunkt mit Zukunftsthemen des Hörfunks. Mit Spannung wird die Entscheidung der Bundesnetzagentur in den kommenden Wochen erwartet, die über die Entgelte für die UKW-Dienstleistung des marktbeherrschenden Senderbetreibers zu entscheiden hat. Die APR erhofft sich insgesamt eine Senkung der Vertriebskosten für Radio. „Angesichts der Prognose jedenfalls nicht steigender Werbeeinnahmen ist das für die Zukunftsfähigkeit der Branche wichtig“, so Felix Kovac.
Pessimistisch beurteilte die Mitgliederversammlung der APR hingegen zu erwartende Unterstützung aus der deutschen Medienpolitik angesichts der gravierenden Herausforderungen für regionale und lokale Hörfunkunternehmen im Wettbewerb mit unregulierten Akteuren der internationalen Netzwirtschaft. Während bei digitalen Medienangeboten keine Vorgaben zu beachten seien, sieht die APR bei der Medienpolitik eine Lust am Belastungstest, wie viel Regulierung lokal und regional handelnde elektronische Medien vertragen können. „Die nächsten beiden Jahre werden zeigen, ob die Medienpolitik der Länder in der Lage ist, eine wirklich substanzielle Erneuerung der Grundlagen für lokale und regionale Inhalte zu schaffen angesichts des auch vor Ort spürbaren Wettbewerbsdrucks aus dem Netz und der Ungleichheit der Regulierung“, kommentiert Boris Lochthofen. Gelinge das nicht, stehe viel auf dem Spiel: „Lokale Identität wird Google nicht leisten, regionale Berichterstattung wird nicht mit Facebook gelingen – diese Einsicht sehen wir durchaus bei der Politik, aber konkrete ordnungspolitische Ableitungen scheitern regelmäßig“, so die Einschätzung der beiden APR-Vorsitzenden. Hier müsse in den kommenden Monaten endlich einmal deutlich werden, welchen Wert die Politik den Veranstaltern vor Ort beimesse.
Dem Vorstand gehören daneben an: Stephan Bourauel (Geschäftsführer VPRA), Carsten Dicks (Stellvertretender Geschäftsführer Verband der Betriebsgesellschaften Nordrhein-Westfalen), Christian Grube (Vorstand VLR), Olaf Hopp (Geschäftsführer Energy Deutschland), Dr. Markus Rick (Geschäftsführer VBRA) und Willi Schreiner (Vorsitzender VBL).
Die APR vertritt die Interessen vorwiegend lokaler und regionaler elektronischer Medien.