Die geplante UKW-Abschaltung von Antenne Sylt zum Sommer 2025 ist überraschend vom Tisch. Der Medienrat der Medienanstalt Schleswig-Holstein (MA HSH) hat die UKW-Zuweisung für den Lokalsender bis Juli 2031 verlängert – ein Schritt, der vielen Hörerinnen und Hörern auf der Insel und im Umland Erleichterung verschaffen dürfte.
Ursprünglich war vorgesehen, dass Antenne Sylt im Zuge des schrittweisen UKW-Ausstiegs in Schleswig-Holstein seine analogen Frequenzen 88,1 MHz (Westerland) und 100,3 MHz (Niebüll/Süderlügum) zum 30. Juni 2025 abschaltet. Doch angesichts der weiterhin hohen Verbreitung von UKW-Radios und der Sorge um den Verlust lokaler Reichweite hat sich der Medienrat für eine Verlängerung ausgesprochen.
DAB+ bleibt im Fokus – aber mit Übergangszeit
Parallel zur UKW-Verbreitung ist Antenne Sylt bereits über DAB+ im Flensburger Raum auf Kanal 11D empfangbar. Die technische Reichweite über DAB+ ist dabei deutlich größer als über UKW. Dennoch bleibt der analoge Empfang für viele Nutzerinnen und Nutzer essenziell – insbesondere für ältere Zielgruppen oder in Regionen mit schwacher Digitalabdeckung.
Die MA HSH betont, dass die Verlängerung der UKW-Zuweisung dem Sender die nötige Planungssicherheit gibt, um die Migration zu DAB+ in den kommenden Jahren fortzusetzen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass kommunal relevante Inhalte in der Übergangszeit weiterhin für alle verfügbar bleiben.
Ein Signal für die Hörer – und für andere Sender?
Mit der Entscheidung sendet die Medienanstalt auch ein Signal an andere Lokalradios im Land. Zwar hält Schleswig-Holstein grundsätzlich an der vollständigen Umstellung auf DAB+ bis 2031 fest, doch zeigt der Fall Antenne Sylt, dass pragmatische Lösungen möglich sind – insbesondere wenn die Gefahr besteht, durch eine zu frühe Abschaltung Hörer zu verlieren.
