Die mitteldeutschen Privatradios haben sich mit einem Offenen Brief an die Staatskanzleien der drei Bundesländer gewandt. Darin bitten sie die Landesregierungen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um finanzielle Unterstützung, damit sie die aktuelle Situation bewältigen können.
„Niemand bewirbt Produkte oder Dienstleistungen, die er aufgrund hoheitlicher Anordnungen derzeit nicht oder kaum vermarkten kann. Die Mitteldeutschen Privatradios verzeichnen momentan Umsatzeinbußen bis zu 85%“, heißt es in den Schreiben. Diese Situation werde sich nicht zeitnah verbessern, denn auch nach einer Lockerung oder Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen werde es dauern bis viele Unternehmen wieder genügend Mittel frei hätten, um Werbung zu schalten.
„Aus Rücklagen und durch Kurzarbeit können diese Umsatzeinbußen nicht mehr kompensiert werden. Den größten Kostenanteil der Mitteldeutschen Privatradios machen Programmzuführungs- und Verbreitungskosten, insbesondere für die UKW-Verbreitung aus. Die UKW- Verbreitung ist aber nach wie vor der Hauptverbreitungsweg von Radioprogrammen. Um den Sendebetrieb weiter aufrechterhalten zu können und die weit mehr als 500 Arbeitsplätze in den Mitteldeutschen Privatradios zu sichern, wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt“, schreibt der Verband Mitteldeutscher Privatradios e. V. weiter.
Die Privatradios schlagen vor, der Staat solle sie vorübergehend von den Programmzuführungs- und Verbreitungskosten entlasten, zum Beispiel in Form einer Subvention, die nicht zurückgezahlt werden muss, oder durch eine Beteiligung am Rundfunkbeitrag. Die Sender verweisen darauf, dass sie, indem sie die Bevölkerung informieren, einer öffentlichen Aufgabe nachkommen.