Die Kontaktsperren sind für viele Gastronomiebetriebe und lokale Geschäfte ein schwerer Schlag. Diese müssen nun versuchen alternative Lösungen zu finden, um die kommenden Wochen zu überstehen. Restaurants bieten Liefer- oder Abholdienste an, Geschäfte nehmen online Bestellungen an. In vielen Städten entstehen deshalb aktuell Plattformen, die solche Angebote bündeln und über die man bei Restaurants oder lokalen Geschäften bestellen kann.
Auch diverse Lokalradios engagieren sich vor Ort. Radio Bielefeld hat zum Beispiel zusammen mit regionalen Unternehmen und Banken die Plattform www.radiobielefeldhilft.de gestartet. Auf der Webseite werden entsprechende Angebote von Bielefelder Geschäften, Dienstleistern und Gastronomiebetrieben gesammelt, die trotz der aktuellen Kontaktsperren weiterhin – auf anderen Wegen – für ihre Kunden da sind.
Die Unterstützer ermöglichen Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen, die gerade ihre Geschäfte und Lokale schließen mussten oder vor extremen Umsatzeinbrüchen stehen, im Programm von Radio Bielefeld und online auf radiobielefeldhilft.de auf sich und ihre Lösungen während des Coronavirus aufmerksam zu machen. Auf der Plattform können Bielefelder Geschäfte ihre Angebote, mit denen sie weiter für die Kunden und Gäste da sind, selbst einfach und schnell einstellen. Also ihre Onlineshops, Lieferservices oder Gutscheine publik machen. Jeweils sieben davon werden im Programm von Radio Bielefeld pro Einheit durch dessen Moderatoren vorgestellt.
„Somit wollen wir helfen, Bielefelds Geschäfte zu erhalten. Und natürlich brechen auch uns von Radio Bielefeld als rein werbefinanziertem lokalen Radio viele Einnahmen weg. Und das, obwohl wir Einschaltquoten haben wie noch nie in unserer Geschichte. Das Coronavirus führt allerdings trotzdem dazu, dass Werbebuchungen in nicht unerheblichem Maße storniert werden. Neueinbuchungen finden derzeit fast gar nicht statt“, sagt Radio Bielefeld-Chefredakteur Timo Fratz. Zeitgleich werde der Sender mit Anfragen überhäuft, ob er Konzepte zur Überbrückung der Krise von Bielefelder Einzelhändlern, Handwerksbetrieben oder Dienstleistern nicht bekannt machen könne. Hier soll die aktuelle Aktion ansetzen. „Wir freuen uns auf viele Geschäfte und weitere Betriebe, die unser Angebot auf radiobielefeldhilft.de nutzen und sich eintragen. Und natürlich brauchen wir weitere Unterstützer, die in einem großen und starken Bündnis zeigen, wie Bielefeld in dieser, auch wirtschaftlich, sehr schwierigen Zeit zusammensteht“, fährt Fratz fort. Die unterstützenden Unternehmen erhalten neben ihrer Nennung im Zusammenhang mit der Aktion Medialeistungen wie Imagekampagnen, Recruitingspots, Produktwerbung etc., die sie zu einem späteren Zeitpunkt einlösen können. „Für alle Seiten eine echte Win-Win-Situation“, so Fratz.
Im bayerischen Memmingen haben sich Hitradio RT1 Südschwaben, die Stadtverwaltung und der Stadtmarketing-Verein zusammengetan. Die drei Partner fordern die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Image-Kampagne auf: „Lass den Klick in deiner Stadt – jetzt erst recht!“. Also in der Krise gerade auch die lokalen Geschäfte und Gastronomen nicht zu vergessen, sondern diese zu unterstützen.