Bei WDR 2 und WDR 4 wird es wie berichtet in den nächsten Wochen einige Änderungen geben. Entsprechenden Vorschlägen von WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber hat der Rundfunkrat zugestimmt. WDR 2 bekommt ein neues Mittagsmagazin. Jochen Rausch, Leiter Breitenprogramme Hörfunk, erklärt dazu:
„Wir alle spüren ja, dass Spannungen und politische Umwälzungen zunehmen – in einer digitalisierten Welt wird es immer schwieriger, Wahres von Unwahrem zu unterscheiden und Objektives von Lanciertem. Deshalb wollen wir mit einem neuen Mittagsmagazin, das an die Tradition des WDR 2-Klassikers anknüpft, im Tagesverlauf eine Sendung anbieten, die Hintergrund und Einordnungshilfen liefert.“
Zweite große Neuerung ist ein Talkformat mit Jörg Thadeusz am Vorabend, das die Sendungen MonTalk und Arena ersetzen wird. Jochen Rausch freut sich auf den Neuzugang:
„WDR 2 überschreitet Formatgrenzen, um Talkradio direkter, attraktiver und überraschender zu machen. Das Thema bestimmt die Form der Sendung – Interview, Streitgespräch mit zwei oder mehr Leuten, Hörerbeteiligung – alles ist möglich. Es geht um Meinung, Orientierung, Werte, Bedürfnisse, Austausch. Hier wollen wir mit Politikern, Vordenkern, Prominenten und unserem Publikum ins Gespräch kommen. Zusammengeführt wird das alles von einem sehr charmanten und schlauen Moderator, den wir in Jörg Thadeusz haben. Er ist eine der unverwechselbaren Stimmen in unserer Radiolandschaft, ich bin fest davon überzeugt, dass die Sendung sehr gut angenommen werden wird.“
Steffi Neu soll neben ihrer Vormittagsmoderation eine eigene Show am Samstagvormittag bekommen.
Zum Thema Etatkürzungen erklärt Rausch:
„Es ist ja kein Geheimnis, dass der WDR seit vielen Jahren Kostensteigerungen nicht mit Beitragserhöhungen kompensieren kann und sich dies somit dann auch auf die Etats der Programme niederschlägt, vor allem, wenn andere Einsparmöglichkeiten ausgereizt sind. Parallel müssen wir auch den Stellenabbau verkraften, der bekanntlich auch unumgänglich war. Das alles heißt aber nicht, dass das Programm zwangsläufig schlechter wird: Wir sehen es als große Herausforderung, eher besser zu werden mit geringeren Mitteln.“
Bereits in den letzten Monaten wurde die regionale Berichterstattung ausgebaut. Jetzt soll das magazinierte Tagesprogramm mit Themen aus Nordrhein-Westfalen um eine zusätzliche Stunde verlängert werden. Die Musiksendungen am Abend starten dafür künftig eine Stunde später. Jochen Rausch:
„Dabei setzt WDR 4 weiter auf populäre Moderatoren wie Götz Alsmann, und wir beschäftigen uns weiterhin mit traditioneller und klassischer Musik. Wir haben aber neu sortiert. So wandern Musikgenres, wie eben klassische Musik und Produktionen des Funkhausorchesters, die intensives Zuhören erfordern, vom Samstag- auf den Sonntagabend. Am Samstagabend werden wir eine neue vierstündige Sendung, den „WDR 4 Radioabend“, anbieten, der unsere Hörerinnen und Hörer musikalisch durch den Abend begleiten soll – das kann man auch hören, wenn man mit Freunden oder der Familie zusammensitzt. Mit der Sendung „Legenden“ blicken wir auf Phänomene aus der Pop- und Rockmusik der letzten 50 Jahre und zeigen mit diesem (wie auch mit den anderen Formaten am Abend) was öffentlich-rechtliches Radio kann.“