
Die traditionsreiche Heiligabend-Sendung „Gruß an Bord“ erhält in diesem Jahr eine neue Stimme. NDR Info Moderatorin Susanne Stichler wird erstmals durch das Programm führen, das sich seit Jahrzehnten an Seeleute auf den Weltmeeren und deren Angehörige richtet. Das Format bleibt dabei seinem journalistischen und emotionalen Kern treu, die Verbindung zwischen dem Festland und den Besatzungen auf See herzustellen.
Inhaltlich spannt die Sendung auch in diesem Jahr einen weiten Bogen. Neben den klassischen Grüßen kommen unterschiedliche Akteure der maritimen Welt zu Wort. Die Bandbreite reicht von philippinischen Seeleuten und Forschern im Nordpazifik bis hin zu einer Kommandantin der deutschen Marine im NATO-Einsatz. Susanne Stichler betont anlässlich ihrer Premiere die ungebrochene Relevanz des Formats. Es sei wichtig, den Menschen, die für globale Lieferketten monatelange Trennungen von ihren Familien in Kauf nehmen, Aufmerksamkeit zu schenken.
Aus strategischer Sicht hat sich „Gruß an Bord“ laut Adrian Feuerbacher, Chefredakteur und Programmchef von NDR Info, von einer reinen Radiosendung zu einem umfassenden Programmschwerpunkt entwickelt. Der Sender verfolgt dabei einen crossmedialen Ansatz, der Radio, Fernsehen, Online und Social Media verknüpft, um Einblicke in den Arbeitsalltag der Seeschifffahrt zu gewähren.
Produziert wird die Sendung am 14. Dezember in der Hamburger Seemannsmission Duckdalben. Neben musikalischer Begleitung werden prominente Gäste wie die Hamburger Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und Bischöfin Kirsten Fehrs erwartet. Hörer haben im Vorfeld die Möglichkeit, sich per Mail oder Sprachnachricht an der Gestaltung zu beteiligen.
Ein für Radioschaffende interessanter technischer Aspekt ist die unverminderte Bedeutung der analogen Verbreitungswege für dieses Format. Um die Erreichbarkeit der Schiffe in entlegenen Seegebieten sicherzustellen, mietet der NDR für den Heiligabend wieder gezielt Kurzwellen-Frequenzen an. Gesendet wird am 24. Dezember zwischen 19 und 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit (18 bis 21 Uhr UTC) auf verschiedenen Frequenzen für den Atlantik, den Indischen Ozean und Europa.
Die Sendung blickt auf eine 72-jährige Geschichte zurück. Die Erstausstrahlung erfolgte an Heiligabend 1953 über die legendäre Küstenfunkstelle Norddeich Radio. Auch im digitalen Zeitalter fungiert das Format als verlässliche Brücke zur Heimat, ausgestrahlt wird es regulär ab 20 Uhr im Programm von NDR Info sowie auf NDR Info Spezial.
Frequenz I Zielgebiet
15770 kHz I Atlantik – Nordwest
13830 kHz I Atlantik – Süd
6030 kHz I Atlantik – Nordost
9635 kHz I Indischer Ozean
11650 kHz I Atlantik / Indischer Ozean / (Südafrika)
6080 kHz I Europa