SWR trauert um Radio-Legende Matthias Holtmann

Der Südwestrundfunk (SWR) trauert um eine seiner prägendsten Radiostimmen. Matthias Holtmann ist am 9. November 2025 im Alter von 75 Jahren in Esslingen gestorben. Der Sender würdigte ihn als eine Radiolegende im Südwesten, dessen unverwechselbare Stimme und schlagfertige Art fehlen werden.

SWR Intendant Kai Gniffke nannte Holtmann eine „echte Radiolegende“. Er habe mit der früheren Popwelle SDR 3 das Lebensgefühl des „Wilden Süden“ repräsentiert und geprägt. Holtmann sei ein Vorbild für viele junge Journalistinnen und Journalisten gewesen. Gniffke betonte, er habe dessen Kreativität, Humor und die Leichtigkeit im Umgang mit seiner Krankheit stets bewundert.

Landessenderdirektorin Stefanie Schneider beschrieb Holtmann als „Radio-Ikone“, die intelligent, super gebildet und gnadenlos witzig gewesen sei. Er sei ein integrer Mensch mit viel Rock ’n‘ Roll im Blut und unersetzlich.

Matthias Holtmann kam über die Musik zum Radio. Geboren 1950, studierte er an der Musikhochschule Köln und war als Schlagzeuger bei der Band „Triumvirat“ erfolgreich. 1979 begann er als Musikredakteur beim damaligen SDR. Er wurde Musikchef bei SDR 3 und war maßgeblich an der Entwicklung des Senders beteiligt, der als „Radio für den wilden Süden“ auch national bekannt wurde.

Nach der Fusion von SDR und SWF war Holtmann zunächst Moderator und Musikchef bei SWR3, bevor er 2005 zu SWR1 wechselte. Unvergessen bleiben seine Kultradioshows wie „SDR 3 Treff“ und „Dr. Music“ sowie später die Moderation der SWR1 Baden-Württemberg Hitparade.

Sein Schaffen war geprägt von einem Gespür für Programminnovationen und dem Wunsch nach direktem Austausch mit dem Publikum. Bei SWR1 Baden-Württemberg brachte er das erfolgreiche Format „SWR1 Pop & Poesie in Concert“ auf die Bühne, das bis heute läuft.

2015 verabschiedete sich Holtmann als Moderator. Bereits 2009 war bei ihm die Krankheit Parkinson diagnostiziert worden, womit er offen umging. Seinen letzten Auftritt hatte er im Mai 2024, bei dem er vom Publikum auf dem Stuttgarter Schlossplatz mit Standing Ovation gefeiert wurde.

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