
Der Belgische Rundfunk (BRF) reagiert auf die angespannte Haushaltslage der Deutschsprachigen Gemeinschaft und hat einstimmig einen umfassenden Sparplan für 2026 verabschiedet. Da die Dotation des Senders auf dem Niveau des Vorjahres eingefroren wurde, sieht sich der BRF angesichts steigender Personal- und Sachkosten zu deutlichen Einschnitten gezwungen, um eine finanzielle Schieflage zu vermeiden.
Der Plan bündelt über 20 Maßnahmen, die sowohl Kosten senken als auch gezielte Investitionen in Zukunftsfelder ermöglichen sollen, während der öffentlich-rechtliche Kernauftrag erhalten bleibt.
Konkrete Maßnahmen im Überblick:
- Personal: Geplante Abgänge werden nur teilweise oder gar nicht nachbesetzt.
- Programm-Einschnitte: Beliebte Formate wie „Doheem is Karneval“ werden eingestellt, die Live-Präsenz beim Eupen Musik Marathon wird stark reduziert.
- UKW-Abschaltung in Brüssel: Der BRF treibt die Digitalisierung seiner Hörfunkprogramme voran: Die Ausstrahlung im Großraum Brüssel erfolgt ab sofort ausschließlich über DAB+. Die UKW-Frequenz 95,2 MHz wurde bereits abgeschaltet.
- TV-Reform: Das Fernsehmagazin „Blickpunkt“ wird ab Januar 2026 nicht mehr täglich, sondern nur noch einmal wöchentlich (freitags/Wochenende) linear ausgestrahlt. Die tagesaktuelle Videoproduktion konzentriert sich stattdessen auf die digitalen Kanäle (brf.be, Mediathek, Social Media).
Freigesetzte Ressourcen für digitale Formate
Die Umstellung im TV-Bereich setzt Personalressourcen in Redaktion und Technik frei, die direkt in den Ausbau der digitalen Angebote fließen sollen.
BRF-Direktor Alain Kniebs betont die Notwendigkeit der Reform: „Wir sind uns der Tragweite dieser Programmreform bewusst… Allerdings zwingt uns die finanzielle Lage dazu. Wir wollen über reine Sparmaßnahmen hinausgehen und gezielt in Zukunftsbereiche investieren – insbesondere in unsere digitalen Kanäle.“ Der Sender setzt damit auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit, um auch künftig ein verlässlicher Medienanbieter zu bleiben.