80s80s zieht sich von UKW zurück – Medienanstalt schreibt Frequenzen neu aus

Ein bedeutender Umbruch in der Radiolandschaft Mecklenburg-Vorpommerns steht bevor: Der Sender 80s80s Radio, bekannt für sein Musikprogramm rund um die 1980er Jahre, gibt seine zehn UKW-Frequenzen zurück und verabschiedet sich damit aus der analogen terrestrischen Verbreitung. Die Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern (MMV) hat daraufhin die Neuausschreibung der Frequenzen angekündigt.

Offizielle Mitteilung vom 15. Juli 2025

Am 15.07.2025 informierte die 80s80s Audio GmbH & Co. KG die MMV offiziell über den beabsichtigten Verzicht auf ihre Rechte aus der Zulassung und Zuweisung der von ihr genutzten UKW-Übertragungskapazitäten. Der Rückzug betrifft:

  • Zum 01.02.2026: die Standorte Waren und Hamberge
  • Zum 01.04.2026: sämtliche übrigen Standorte

Medienausschuss MV reagiert – Ausschreibung gestartet

Der Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern hat am vergangen Mittwoch beschlossen, die betroffenen Frequenzen neu auszuschreiben. Die Ausschreibung ist seit heute auf der Webseite der Medienanstalt MV veröffentlicht und richtet sich an Anbieter, die ein landesweites Hörfunkvollprogramm mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern realisieren möchten.

Zehn Frequenzen stehen zur Ausschreibung

Die MMV schreibt folgende UKW-Frequenzen aus:

  • Ab 01.02.2026: 98,3 MHz (Waren), 105,8 MHz (Hamberge)
  • Ab 01.04.2026: 88,7 MHz (Wismar), 93,8 MHz (Röbel), 100,8 MHz (Rostock-Toitenwinkel), 101,3 MHz (Schwerin), 103,8 MHz (Helpterberg), 105,1 MHz (Bergen/Garz), 105,4 MHz (Heringsdorf), 107,7 MHz (Güstrow)

Bewerbungen sind ausschließlich für alle zehn Frequenzen gemeinsam möglich. Die Ausschlussfrist endet am 30. Oktober 2025 um 12:00 Uhr.

Digitalstrategie von 80s80s

Die Entscheidung, UKW aufzugeben, ist Teil einer strategischen Neuausrichtung. Künftig wird das Programm ausschließlich digital über DAB+Kabelnetze und Internet verbreitet. Damit folgt 80s80s dem Trend, den das Mutterunternehmen Regiocast bereits mit anderen Sendern wie Radio Bob! und apollo radio eingeschlagen hat.

Zukunft des Radios in MV

Die Ausschreibung zeigt, dass UKW weiterhin eine Rolle spielt – trotz wachsender Bedeutung digitaler Verbreitungswege. Parallel arbeitet die Landesregierung an einem neuen Mediengesetz, das ab 2026 auch regionalen Privatfunk über DAB+ ermöglichen könnte – ein Novum für Mecklenburg-Vorpommern.

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