Tagesschau-Chef Kai Gniffke wird neuer SWR Intendant

  • Donnerstag, 23. Mai 2019
  • Pressemitteilung SWR, ergänzt um weitere Statements

Kai Gniffke (58) ist bei einer gemeinsamen Sitzung von Rundfunk- und Verwaltungsrat am 23. Mai 2019 in Stuttgart zum neuen Intendanten des Südwestrundfunks (SWR) gewählt worden. Auf den jetzigen Ersten Chefredakteur ARD-aktuell entfielen im zweiten Wahlgang 56 Stimmen. Mit 34 Stimmen aus Baden-Württemberg und 22 Stimmen aus Rheinland-Pfalz erhielt er die erforderliche Mehrheit der Gremien aus den beiden Ländern. Damit setzte sich Gniffke gegen die SWR Landessenderdirektorin Baden-Württemberg Stefanie Schneider durch, die sich ebenfalls für das Amt beworben hatte. Gniffke löst somit Peter Boudgoust als SWR Intendant ab, der im Dezember 2018 angekündigt hatte, dass er sein Amt vorzeitig zur Verfügung stellt. Ein genaues Datum des Amtsantritts von Kai Gniffke steht derzeit noch nicht fest.

Kai Gniffke sagte in einer ersten Reaktion zu seiner Wahl: „Von der Tagesschau zum SWR zu gehen, ist für mich ein bisschen wie nach Hause zu kommen. Ich freue mich, gemeinsam mit den Mitarbeitenden die Herausforderungen eines dynamischen Medienmarktes und tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungsprozesse anzunehmen und zu meistern. Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks war selten so groß wie heute.“

In der Gesellschaft müsse der SWR ein starkes integrierendes Element sein. Dazu müsse der Sender verstärkt in den Dialog mit den Menschen treten, „auch mit denen, die uns kritisch gegenüberstehen oder uns sogar weghaben wollen.“

Kai Gniffke umriss vor den Gremienmitgliedern die Herausforderungen vor der der SWR steht, und wo er den SWR stärken möchte. Im Zentrum steht für Gniffke, den SWR bei den Themen Digitalisierung, Innovation, Gleichstellung und Vielfalt zu stärken. Der SWR müsse Pacemaker bei der Digitalisierung und Innovationstreiber innerhalb der ARD sein. Gniffke: „Wie SWR3 müssen wir als gesamter Sender mit dem Anspruch antreten, Deutscher Meister zu werden.“ Beim Thema Gleichstellung strebe er an, die Hälfte der Führungspositionen mit Frauen zu besetzen.

Der Rundfunkratsvorsitzende Gottfried Müller zur Wahl: „Mit Kai Gniffke haben die Gremien unter zwei kompetenten Bewerbungen eine hervorragende Wahl getroffen. Seine Kenntnisse des Senders und sein Blick von außen bringen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit beim SWR mit.“

Kai Gniffke wurde am 20. November 1960 in Frankfurt am Main geboren. Das Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und des Öffentliches Rechts schloss er 1992 mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Nach seiner Tätigkeit als Reporter und Schlussredakteur bei den Fernsehnachrichten des Südwestrundfunks in Mainz arbeitete er ab 1995 als Landespolitischer Korrespondent. 1999 übernahm er die Leitung der Redaktion ARD-aktuell beim SWR in Rheinland-Pfalz. Von 2003 bis 2005 war er Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell. Seit 2006 verantwortet er als Erster Chefredakteur ARD-aktuell unter anderem die Tagesschau, Tagesthemen und tagesschau.de. 2007 erhielt Kai Gniffke den Grimme Online Award für seine Autorenschaft im Tagesschau-Blog. 2018 vertrat er die ARD in der „High Level Expert Group on Fake News“ der EU-Kommission.

„Ich gratuliere Kai Gniffke zur Wahl als Intendant des SWR. Mit ihm rückt ein erfahrener Programmmacher an die Spitze der Zwei-Länder-Anstalt, der für den Anspruch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht. Als Chefredakteur von ARD-aktuell hat er über viele Jahre das Nachrichtenangebot der ARD ausgebaut und im Digitalen zukunftsfähig gemacht. Für sein neues Amt wünsche ich ihm viel Erfolg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!“, sagt Ulrich Wilhelm, ARD-Vorsitzender und BR-Intendant.

„Herzlichen Glückwunsch an Dr. Kai Gniffke zur Wahl zum SWR Intendanten! Bei ARD-aktuell hat er Herausragendes geleistet: Die Tagesschau bleibt die mit Abstand meistgesehene Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen, und auch online ist die Tagesschau mit ihren Angeboten höchst erfolgreich. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Dr. Kai Gniffke im Kreise der Intendantinnen und Intendanten“, sagt NDR Intendant Lutz Marmor.

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