Sarah Connor äußert sich zur Kontroverse um ihren Song „Vincent“

Der Song „Vincent“ von Sarah Connor über das Coming-Out eines Jugendlichen sorgte unlängst für allerlei Diskussionen im Blätterwald und in den Sozialen Medien. Einige Radiosender wie Antenne Bayern stießen sich an der Liedzeile „Vincent kriegt kein‘ hoch, wenn er an Mädchen denkt” und spielen mit Verweis darauf, dass auch Kinder ihre Programme hören, tagsüber nur eine „entschärfte“ Fassung.

„In meiner Karriere hat man mir schon immer bei allem Kalkül und Imageplanung unterstellt. Aber das amüsiert mich“, antwortete die Musikerin am Donnerstag im Interview mit Bayern 3 auf die Frage, ob es sich  um eine geplante Provokation gehandelt habe. „Es gibt ja Radiosender, die beschneiden meinen Text sogar. Die schneiden vorne den Satz weg und hinten…Ich denke, dass die Menschen, die das tun oder sich dagegen entscheiden – wenn nicht jetzt – dann später merken, dass sie mit ihrer Haltung 2000-Late sind. Dass sie da vielleicht nochmal drüber nachdenken sollten, warum das so ist!“, sagte Connor im Gespräch mit Bayern 3-Moderator Matthias Matuschik.

„Man möchte nur Musik, die nicht weh tut und nicht irgendwas wichtiges sagt“

„Man möchte eigentlich nur Musik im Radio, die nicht weh tut und nicht irgendwas wichtiges sagt und einen bloß nicht emotional aufwühlt. Schade, etwas rückwärts gewandt“, kritisierte die Sängerin im Gespräch mit der BR-Wellee. Doch wie sollten Eltern – am in der Debatte der vergangenen Tage viel beschworenen Frühstückstisch –  reagieren, wenn ihre Kinder nach der Bedeutung der Textzeile fragen? „Es kommt darauf an, wie alt die Kinder sind. Also wenn das jetzt wirklich noch ganz kleine Kinder sind, dann würde ich sagen: Vincent kriegt kein hoch, heißt: Vincent kriegt kein Hochgefühl, kriegt keine Schmetterlinge im Bauch, wenn er an Mädchen denkt. Vincent kriegt ein Hochgefühl, wenn er an Jungs denkt. Ich glaube auch nicht, dass es die Kinder sind, ich glaube es sind die Eltern, die nicht wissen, wie sie es sagen sollen“, antwortet Connor im Bayern 3-Interview und verweist darauf, dass bei englischen Inhalten oft andere Maßstäbe angelegt würden. „,Vincent‘ ist ein Liebeslied“, betont sie abschließend gegenüber Moderatorin Jacqueline Belle: „Und ich habe eine Haltung, eine Meinung und ich würde gern einen Beitrag leisten, weil ich glaube, dass es richtig ist. Und es ist heute wichtiger als der Kompromiss irgendwie aalglatt zu sein. Vielleicht überdenkt ja der ein oder andere aus Liebe zu meiner Musik oder mit dem, was er mit meiner Musik verbindet, sogar seine Haltung. Das ist wahrscheinlich viel verlangt, weil so wichtig ist jetzt eine Sarah Connor auch nicht, aber es kann ja sein. Es kann ja sein, dass der ein oder andere sich vielleicht doch nochmal überlegt, ob er da nicht nochmal drüber nachdenkt. Einfach nochmal in sich geht.“

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