Interessengemeinschaft Digitalradio Deutschland begrüßt GroKo-Pläne zur UKW-Abschaltung

Letzte Woche kamen Meldungen auf, dass es bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin Bestrebungen gibt, eine Regelung zur UKW-Abschaltung in den aktuell verhandelten Koalitionsvertrag aufzunehmen. Die Privatradioverbände VPRT und APR protestierten umgehend gegen diese Pläne, die in der von CDU/CSU und SPD während der Verhandlungen gebildeten Arbeitsgruppe Digitales entstanden sind.

Positiv hingegen nimmt die „Interessengemeinschaft Digitalradio Deutschland“ die jüngsten Meldungen aus den Koalitionsgesprächen in Berlin auf. „Das wäre im Zuge einer vorgesehenen bundesweiten Digitalisierungsoffensive der neuen Regierung nur konsequent“, so der Sprecher der Interessengemeinschaft, Peter Maisel.

Durch Digitalradio DAB+ werde die Verbreitung von Radioprogrammen wesentlich günstiger, da im Vergleich zu UKW deutlich weniger Energie aufgewendet werden muss. Außerdem können sich rund 15 Programme eine Frequenz teilen. Dadurch sei DAB+ im Vergleich zu UKW deutlich energieeffizienter. „Schon alleine deswegen können wir die Aufregung einzelner Programmveranstalter nicht verstehen, die offenbar nach wie vor Angst vor einer UKW-Abschaltung haben“, heißt es in der Stellungnahme der Interessengemeinschaft, in der sich reine Digitalradio-Programme wie KULTRADIO, Absolut HOT, Antenne Sylt oder Schwarzwaldradio zusammengefunden haben.

DAB+ bietet Chance für mehr Wettbewerb
DAB+ ermögliche erstmals einen freien Wettbewerb zwischen etablierten und neuen Radioprogrammen. „In zahlreichen Regionen Deutschlands verfügen bereits heute über 30% der Haushalte über ein Digitalradio. Auch die Automobilindustrie hat reagiert, mittlerweile sind 40% der Neuwagen mit DAB+ ausgestattet. Tendenz weiter steigend! Trotzdem hinkt Deutschland beim Thema Radio- Digitalisierung hinterher“, sagt Maisel und verweist auf Norwegen, das im letzten Jahr von UKW auf DAB+ umgestiegen ist, und die Schweiz, wo der Umstieg ansteht.

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