DAB+ in NRW: Die Optionen beim Call for Interest

Seit dem 1. Oktober läuft der Call for Interest der Landesanstalt für Medien NRW (LfM NRW), der das Interesse an DAB+ in Nordrhein-Westfalen ermitteln soll. „Die Abfrage richtet sich sowohl an Anbieter landesweit, landesweit-regionalisiert wie auch regional zu verbreitender Angebote. Willkommen sind insbesondere Angebote mit lokalen, regionalen oder auch landesweiten Inhalten. Sie können sich auch in Kooperationsmodellen zusammenschließen“, heißt es in den Erläuterungen der LfM NRW zur Bedarfsabfrage. Den interessierten Radioveranstalter stehen dabei mehrere Optionen zur Verfügung.

Sie können ihr Interesse für eine Verbreitung in einem landesweiten Multiplex mit bis zu 15 Programmen hinterlegen oder sich als Interessenten für einen weiteren Multiplex melden, der in neun Regionalbedeckungen unterteilt werden könnte. Vorgesehen sind die Regionen Aachen, Köln-Bonn, Wuppertal, Südwestfalen, Ostwestfalen, Münster, Essen, Dortmund und Düsseldorf. „Es ist aber auch möglich, Regionen durch gleiche Belegung mit einzelnen Angeboten zu Ketten zusammenzuschließen. Diese Ketten können größere Bereiche – bis hin zu einer landesweiten Kette – abdecken, in der das Angebot einheitlich empfangbar ist. Eine temporäre Auseinanderschaltung zur Bedienung mit regional unterschiedlichen Inhalten bliebe jedoch auch weiterhin technisch möglich“, schreibt die LfM NRW in ihren Erläuterungen zu diesem Modell.

„Ob darüber hinaus weitere lokale/regionale Übertragungskapazitäten für einzelne Städte und Ballungsräume verfügbar gemacht werden können, wird insbesondere von den konkreten Anforderungen an die Regionalisierung abhängen und kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden“, heißt es weiter. An einer solchen Verbreitung in einem „Teilgebiet Nordrhein-Westfalens, das vom DAB+-Bedarfsstrukturkonzept abweicht“, wie es im Abfrageformular umschrieben wird, ist zum Beispiel das Düsseldorfer Mehr! Radio interessiert. Das geplante neue Lokalradio würde gerne einen Ballungsraum-Mux für die Landeshauptstadt betreiben. „Nun ist es an der Zeit, dass wir bald auch in der Stadt über DAB+ zu hören sind, aus der wir senden — in Köln“, sagt auch lulu.fm Geschäftsführer Frank Weiler und kündigt die Teilnahme seines Senders am Call for Interest an. Man habe bereits vor über einem Jahr schriftlich bei der Medienanstalt das Interesse am Betrieb eines eigenen Multiplexes für Köln bekundet, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Call for Interest läuft bis zum 29. Oktober, bis dahin können Radioveranstalter ihren Bedarf über ein Online-Formular an die Medienanstalt übermitteln. Auf Basis der so ermittelten Bedarfsprognosen wird die LfM NRW die Zuordnung von Übertragungskapazitäten bei der Staatskanzlei beantragen, die diese dann bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) anfragt. Am Ende dieses Prozesses könnte dann eine Ausschreibung stehen.

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